Rhein-Kreis Neuss Rhein-Kreis wirbt in München um Investoren

München/Rhein-Kreis · "Standort Niederrhein" - das ist die Dachmarke für die Kommunen aus der Region, wenn es auf internationalem Parkett um die Werbung für den eigenen Wirtschaftsstandort geht. Der Rhein-Kreis Neuss ist dabei, wenn sich die Region von Mittwoch bis Freitag auf der Fachmesse "Expo Real" in München präsentiert.

 Einer für alle, alle für einen - am Vorabend der Immobilien-Messe "Expo Real 2017" demonstrieren Landrat und Bürgermeister aus dem Rhein-Kreis in München Geschlossenheit (v.l.): Erik Lierenfeld (Dormagen), Reiner Breuer (Neuss), Marc Venten (Korschenbroich), Ulrike Nienhaus (Kaarst), Bertram Gaiser (Geschäftsführer Standort Niederrhein GmbH), Martin Mertens (Rommerskirchen) und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Einer für alle, alle für einen - am Vorabend der Immobilien-Messe "Expo Real 2017" demonstrieren Landrat und Bürgermeister aus dem Rhein-Kreis in München Geschlossenheit (v.l.): Erik Lierenfeld (Dormagen), Reiner Breuer (Neuss), Marc Venten (Korschenbroich), Ulrike Nienhaus (Kaarst), Bertram Gaiser (Geschäftsführer Standort Niederrhein GmbH), Martin Mertens (Rommerskirchen) und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Foto: Lothar Berns

Während in den Hallen der Neuen Messe München noch Handwerker und Putzkräfte dafür sorgen, dass am Mittwochmorgen alles für den Start der "Expo Real 2017", Europas größter Fachmesse für Investitionen und Immobilien, steht, starten die Delegationen aus dem Rhein-Kreis Neuss und ihre Partner vom Mittleren Niederrhein bereits durch. Zum Auftakt treffen sich Oberbürgermeister, Bürgermeister Landräte, Wirtschaftsförderer und Mitaussteller am aus der Wirtschaft am Dienstagabend im Seehaus im Englischen Garten. Damit kommt die Netzwerk-Maschine schon vor dem eigentlichen Messe-Start auf Touren. Neben dem Bewerben städtischer und privater Immobilienprojekte ist das eine der Hauptfunktionen des Branchentreffens in München: Kontakte knüpfen und für den heimischen Wirtschaftsstandort werben.

Bis Freitag, 6. Oktober, wird die Region - darunter erstmals auch die Stadt Neuss, die bei der Messe bislang gemeinsam mit Düsseldorf aufgetreten war - 70 Grundstücke und Objekte an ihrem Gemeinschaftsstand in Halle B1, Stand 314, der Messe München potenziellen Investoren vorstellen. Der Aufwand ist groß — passend zur Bedeutung der Messe: Die "Expo Real" ist die größte Fachmesse für Immobilien und Investitionen in Europa und findet seit 1998 jedes Jahr im Oktober in München statt. Inzwischen ist die "Expo Real" mit über 1700 Ausstellern aus 29 Ländern und rund 40.000 Teilnehmern die größte gewerbliche Immobilienmesse in Europa.

"Wir befinden uns in einer besonderen Situation", sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke als Vorsitzender der Standort Niederrhein GmbH beim "Warm up" der Region am Vorabend der Messe. Einerseits seien die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Prognosen für die Kommunen am Niederrhein top, andererseits blickten viele Menschen sorgenvoll in die Zukunft. Petrauschke erinnert nicht nur an Ereignisse im Ausland wie das jüngste Attentat in Las Vegas, die Konflikte im Baltikum oder die brisante Lange in Nordkorea. Auch das Ergebnis der Bundestagswahl mit dem starken Wahlergebnis der AfD und der noch ungewissen Regierungsbildung sorgten für Verunsicherung. Diese Sorgen gelte es ernst zu nehmen, gleichzeitig rät Petrauschke aber auch: "Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen." Der Niederrhein müsse seine Chancen nutzen. "Und die gibt es reichlich: im Export, im Wohnungsbau, in der Vermarktung attraktive Flächen für neue Unternehmen." Der Tenor: Eine wirtschaftlich stabile Situation ist ein wichtiger Baustein um gesellschaftliche Konflikte zu entschärfen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.

Hinter dem gemeinsamen Messeauftritt der Region - organisiert von der Standort Niederrhein GmbH - stehen neben den kommunalen Ansprechpartnern aus Mönchengladbach und Krefeld, aus den Kreisen Kleve, Wesel, Viersen und dem Rhein-Kreis Neuss eine Reihe namhafter Unternehmen vom Standort Niederrhein: Vertreter von Alho Modulare Gebäude, Bienen & Partner, der Dornieden Gruppe, Schrammen Architekten BDA, Famos Immobilien, der Grundstücksgesellschaft der Stadt Willich, der IHK Mittlerer Niederrhein, des Neusser Bauvereins, Otten Architekten, der Stadtwerke Neuss sowie RWE sind mit dabei. Die Sparkassen unterstützen den Auftritt. Mit "Invest in Venlo" beteiligt sich zudem erneut ein Vertreter aus den benachbarten Niederlanden. Die Region will damit einmal mehr ihre Internationalität unterstreichen.

Am ersten Messetag wird der Stand der Region um 11 Uhr mit der Niederrhein-Talkrunde offiziell eröffnet. Oberbürgermeister und Landräte sowie Vertreter der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein wollen über aktuelle Entwicklungen am "Immobilien- und Investitionsstandort Niederrhein" berichten. Maßgebliche Themen der anschließenden Bühnenpräsentationen sind "Attraktive Möglichkeiten der Stadt- und Wohnentwicklung am Standort Niederrhein" (11.30 Uhr), der "Branchenfokus Logistik" mit neuen Entwicklungen am Standort Niederrhein (14 Uhr) sowie "Neue Flächenpotentiale durch Revitalisierungsprojekte und Regionalplanung" (14.30 Uhr).

Am zweiten Messetag, Mittwoch, 5. Oktober, stehen die Internationalität des Standorts Niederrhein (11 Uhr) sowie die Präsentationen der privaten Standpartner im Vordergrund. Der Neusser Bauverein will die Gelegenheit nutzen, um gemeinsam mit der Stadt und den Stadtwerken Neuss vor allem das Projekt "Augustinuspark" vorzustellen. Auf einem rund 14 Hektar großen Grundstück am ehemaligen Alexianer-Krankenhaus an der Nordkanalallee wird ein neuer Stadtteil mit rund 500 Wohneinheiten entstehen, darunter bezahlbare öffentlich geförderte und freifinanzierte Wohnungen sowie Einfamilienhäuser. Auf dem Areal in der Nähe zur Innenstadt mit hohem Naherholungswert sind auch Angebote für Menschen mit Demenz oder mit Handicap, Betreutes Wohnen sowie Gruppenwohnungen und zwei Kindertagesstätten und ein Gesundheitszentrum geplant.

Auch die neue Nutzung des Pierburg-Altstandortes und des Geländes der früheren Schraubenfabrik am Hauptbahnhof in Neuss werden bei der Messe ein Thema sein. Andere Kommunen aus dem Rhein-Kreis bewerben neben zahlreichen Grundstücken, auf denen Platz für neue Unternehmen ist, auch interkommunale Gewerbegebiete. Kaarst stellt das neue Ikea-Haus vor und sucht gleichzeitig Nutzer für den Altstandort des Möbelhauses sowie die Flächen in der Nachbarschaft des Neubaus, der am Donnerstag, 12. Oktober, eröffnet wird.

(ki-)
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