Rhein-Kreis Neuss Pfarrer: Allerheiligen gibt Hoffnung - Halloween verbreitet Angst

Rhein-Kreis Neuss · Alles andere als ein düsterer oder beklemmender Feiertag ist Allerheiligen für Regionaldekan Ulrich Clancett. Im Gegenteil: "Wir versammeln uns an Allerheiligen um 15 Uhr in allen Pfarrkirchen zu Andachten. Anschließend segnen wir die Gräber auf den Friedhöfen. Und da in den Andachten die Namen der in diesem Jahr Verstorbenen verlesen werden, denken wir an diese Menschen in der großen Gemeinschaft. Denn die Allerheiligenandachten sind immer sehr gut besucht. So leben diese Menschen in unseren Erinnerungen, Bildern und in unseren Herzen fort. Das gibt uns Hoffnung", betont der Theologe. Ganz anders sei es mit der Pervertierung von Allerheiligen, dem amerikanischen Halloween, das auch immer mehr nach Deutschland überschwappe. "Halloween verbreitet Angst und Schrecken. Die Grauen erregenden Untoten an Halloween stehen für die absolute Umkehrung der christlichen Auferstehungslehre", sagt der Regionaldekan. Und diese Pervertierung setze sich auch mit den sogenannten "Grusel-Clowns" fort: "Ein Clown ist dazu da, Freude zu bereiten und Spaß zu machen, nicht aber, um die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen", weist Clancett auf die Umkehrung des ursprünglichen Verständnisses hin.

Das aus dem Keltischen Kulturkreis stammende "all hallows eve", also der Abend vor Allerheiligen, habe sich von seiner später auch christlichen Bedeutung her immer mehr "verbogen" zu etwas Rückwärtsgewandten: "Das christliche Allerheiligen ist aber zukunftsgewandt", sagt Ulrich Clancett. Im Gedenken an die Verstorbenen gehe es um das ewige Leben und auf der anderen Seite im Gedenken an "alle Heiligen" auch um den Weg dorthin. Allerdings hat der katholische Geistliche aus Jüchen ein sehr erweitertes Heiligenverständnis: "Wenn wir von Heiligen sprechen, dann meinen wir schon lange verstorbene Heilige, die wir als große Holzfiguren in der Kirche kennen und zu denen wir aufschauen. Aber Heilige sind doch auch Menschen von heute, die einfach einen besonderen Draht zu Gott haben und die uns auf der Straße oder zum Beispiel auch am Arbeitsplatz begegnen", erläutert der Theologe.

(NGZ)
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