Rhein-Kreis Neuss Open Data - Mehrwert für den Standort

Rhein-Kreis Neuss · Die Borisplus-App liefert die wichtigsten Informationen zum Grundstücksmarkt in NRW. Dafür wurde sie in Hamburg ausgezeichnet. Der Rhein-Kreis Neuss setzt bei seiner Open-Data-Strategie auch auf ein eigenes Geoportal.

 Offene Datenbanken wie Borisplus NRW gelten nicht nur als bürgernah, sondern auch als Instrument moderner Wirtschaftsförderung.

Offene Datenbanken wie Borisplus NRW gelten nicht nur als bürgernah, sondern auch als Instrument moderner Wirtschaftsförderung.

Foto: Screenshot

Das Rathaus in Hamburg ist ein imposantes Gebäude und bietet das perfekte Ambiente, wenn es etwas zu feiern gibt. Gestern Abend hatte eine Delegation aus NRW Grund zum Anstoßen: die Borisplus.NRW-App wurde in der Hansestadt von der Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement (DVW) mit dem Best Practice Award ausgezeichnet. Mit der App und der Webanwendung Borisplus NRW können die wichtigsten Informationen zum Grundstücksmarkt abgerufen werden. Bürger können sich zum Beispiel einen Überblick über den Wert ihrer Immobilie verschaffen. "Für alle, die auf Kenntnisse über den Grundstücksmarkt angewiesen sind -, Immobiliensachverständige, Banken, Versicherungen, Verwaltungen - bedeuten diese Daten einen Mehrwert, der den Wirtschaftsstandort stärkt", teilt die DVW mit. Der Dienst sei ein Meilenstein in der Open-Data-Initiative des Landes.

Die Grundlagen dafür werden in den Kommunen gelegt. Die Daten für die Bodenrichtwertkarte stammen von den Gutachterausschüssen. "Die jährlich aktualisierten Daten stellen wir dem Landesprojekt Borisplus NRW zur Verfügung. Es bündelt sie dann und gibt einen landesweiten Überblick", erklärt Sebastian Biela vom Gutachterausschuss der Stadt Neuss. Dieselben Daten gehen auch an den Rhein-Kreis, der mit einem eigenen Geodatenportal ein entsprechendes Open-Data-Angebot bereithält - für die Bürger, aber auch mit Blick auf effektive Wirtschaftsförderung. "Das Geoportal des Kreises bietet gegenüber Borisplus NRW noch einige Vorteile", sagt IT-Dezernent Bijan Djir-Sarai. "Wir können Daten-Kombinationen speziell für die Region passgenau anbieten." Wasserschutzzonen, Flächennutzungspläne, der Landschaftsplan, Natur- und Landschaftsschutzgebiete sind erfasst und können kostenfrei eingesehen werden. Das Angebot ist über die Internetseite www.rhein-kreis-neuss.de/geoportal verlinkt.

Von den Vorzügen solcher Open-Data-Angebote sind Bijan Djir-Sarai, IT-Dezernent des Rhein-Kreises, Armin von Hagen, Leiter des Kataster- und Vermessungsamts und Vorsitzender des Grundstücksausschusses im Rhein-Kreis, sowie Michael Fielenbach, beim Kataster- und Vermessungsamt als Koordinator für das kreiseigene Geoportal-Projekt zuständig, überzeugt. Dabei wird eng mit den Kommunen zusammengearbeitet. 270.000 Flurstücke sind erfasst, die Luftbilder - eine Datenmasse von rund zwei Terabyte - seien extrem genau. 1094 Zugriffe gab es im August auf das Geoportal - eine Zahl, die ausgebaut werden soll. 3000 bis 4000 Zugriffe pro Monat sind das Ziel.

Das Angebot ist wichtiger Bestandteil der Open-Data-Strategie des Rhein-Kreises. Die Überzeugung: Offene Datenbanken sind ein wichtiges Instrument moderner Wirtschaftsförderung. "Wir sind gut aufgestellt und wollen zu den führenden Kreisen in ganz Deutschland gehören", sagt Djir-Sarai. Vorbild ist der Rhein-Kreis schon: Bei einer Fachtagung in Frankfurt wurde das Geoportal unlängst als gutes Beispiel für andere Kommunen vorgestellt.

(NGZ)
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