Rhein-Kreis Neuss Neues Institut mit Sitz an der RFH Neuss

Rhein-Kreis Neuss · Der Jurist Udo Hempe möchte die Neusser Dependance der Rheinischen Fachhochschule (RFH) Köln als neuer Standortleiter weiterentwickeln. Ein Baustein: das Institut Metis, eine gemeinsame europäische Forschungseinrichtung.

 Mit Blick aufs Quirinus-Münster in Neuss: Martin Wortmann (l.), Präsident der Rheinischen Fachhochschule (RFH) Köln, und Udo Hempe, der kürzlich die Leitung des RFH-Standorts in Neuss übernommen hat.

Mit Blick aufs Quirinus-Münster in Neuss: Martin Wortmann (l.), Präsident der Rheinischen Fachhochschule (RFH) Köln, und Udo Hempe, der kürzlich die Leitung des RFH-Standorts in Neuss übernommen hat.

Foto: Lothar Berns

Die neue Herausforderung geht Udo Hempe (45) mit viel Tatendrang an. Seit Juli ist der Jurist Standortleiter der Rheinischen Fachhochschule (RFH) in Neuss, gestern hatte er bereits eine strukturelle Weiterentwicklung zu verkünden: Die RFH Neuss, die ihren Sitz am Markt hat, ist ab sofort offizieller Standort des Instituts Metis. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame europäische Forschungseinrichtung der FH Burgenland sowie der RFH Köln, als Projektpartner ist zudem die FHS in St. Gallen dabei. "Der Standort Neuss bietet großes Potenzial", betont Hempe. "Unser Ziel ist es, ihn mit neuen Angeboten und Weiterbildungskonzepten fürs Management kontinuierlich weiterzuentwickeln."

Metis ist da ein gutes Beispiel. Das Institut soll wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschungsvorhaben zu aktuellen und strukturellen gesellschafts- und unternehmensbezogenen Themen im Zusammenhang mit "Erfahrungen und Management" realisieren. Gerade wurde eine Studie vorgelegt, ihr Titel lautet: "Erfahrung - der unsichtbare Erfolgsfaktor in Wirtschaftsunternehmen". Grundlage ist eine Online-Befragung unter Führungskräften. Darin ging es um Stellenwert und Weitergabe von Erfahrung und Erfahrungswissen ("Erfahrungstransfer") in Unternehmen. Werner Bruns, Honorarprofessor an der RFH, hat Metis mit aufgebaut. Die Studie liefere wichtige Trendaussagen zur Bedeutung von Erfahrung im Unternehmensalltag. Erstaunlich sei, dass der "Transfer von Erfahrungswissen" in großen Unternehmen deutlich stärker methodisch unterstützt werde als beim Mittelstand. Letzterer setzt dabei eher auf informelle Gespräche. Und: Zwar erkennen 85 Prozent aller Führungskräfte die Bedeutung von Erfahrung als wesentlichen Erfolgsfaktor an. Dennoch unterstützt nur ein Viertel den Austausch von Erfahrung uneingeschränkt - und das in großen Unternehmen häufiger als in kleinen und mittleren.

Mit ihrer Studie möchten die drei Hochschulen ein neues Forschungsfeld eröffnen, das den "Prozess der Erfahrungssicherung" in Unternehmen in den Fokus nimmt. Zugleich soll das Metis-Institut den Transfer von Hochschulwissen in Unternehmen vorantreiben - und umgekehrt die Bedürfnisse aus der Praxis in die Hochschulen holen. Unternehmen und Studierende sollen so gleichermaßen profitieren. Schnittstellen und Praxisnähe schaffen - das ist das erklärte Ziel.

Das passt gut zu den Plänen, die Udo Hempe als neuer Standortleiter der RFH in der Quirinus-Stadt hat. Rund 300 Studierende zählt die staatlich anerkannte Fachhochschule derzeit in Neuss, Tendenz steigend. Weiterentwicklung und Ausbau des Angebots stehen auf der Agenda. Eine spannende Aufgabe sei das, betont Hempe. Seine juristische Ausbildung hat er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und am Landgericht Köln absolviert. Neu ist Neuss für ihn nicht: Als Dozent im Fachbereich Wirtschaft und Recht kennt er den Standort bereits bestens.

Der Rhein-Kreis ist ihm auch aus anderer Tätigkeit vertraut: Udo Hempe gehört seit 2005 der Kontrollkommission des Regionalverbandes Düsseldorf des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) an; dort ist er seit 1997 Mitglied. Udo Hempe ist verheiratet und wohnt in Köln.

(NGZ)
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