Rhein-Kreis Neuss Landwirte hoffen auf besseres Ernte-Wetter

Rhein-Kreis Neuss · Die rheinischen Bauern werben mit einem neuen Plakat, passend zur kommenden Ernte geht es dabei ums Korn - und das aus guten Gründen, so der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV). "Um die Gerste ernten zu können, muss einige Tage die Sonne geschienen haben, so dass das Korn trocken ist. Sonst ist die Feuchtigkeit in den Körnern zu hoch und das Getreide kann nicht gelagert werden", sagt der Vorsitzende Wolfgang Wappenschmidt, "die Bauern hoffen, dass die Ernte nicht zur Hängepartie wird."

Die Landwirte warten zurzeit auf Sonnenschein. In diesen Tagen beginnt üblicherweise die Gersten-ernte, die den Trend für das Ergebnis der Getreideernte anzeigt. Vieles spricht dafür, dass die Ernte unter Umständen nicht das Niveau des Vorjahres erreichen kann. Grund dafür ist der andauernde Regen. So hat es bei der Blüte des Weizens nur geregnet, daher sind die Ähren teilweise nicht vollständig besetzt. "Die meisten Landwirte haben sich auf die schwierigen Bedingungen mit entsprechenden Pflanzenschutzmaßnahmen ausgerichtet", erklärt Wappenschmidt. Auch Zuckerrüben und Mais würden im Wachstum unter Staunässe leiden. Dem Boden fehle Sauerstoff. Dies sei aktuell an vergilbten Pflanzen zu erkennen. Gerade die Kartoffeläcker leiden unter dem Regen und der Nässe. Viele Flächen könnten aufgrund der Nässe aber nur eingeschränkt befahren werden.

Die Getreidepreise haben aktuell den tiefsten Preis seit fünf Jahren erreicht. Pro Dezitonne Weizen würden den Ackerbauern rund vier Euro fehlen, wenn der Preis so bliebe. Die Vollkosten könnten nicht gedeckt werden. Im Rhein-Kreis Neuss steht auf rund 13.000 Hektar Getreide, auch hier vorwiegend Weizen. Mit dem Plakat "Wir machen Korn" wollen die Bauern auf die Vielfalt der erzeugten Lebensmittel hinweisen. Schließlich seien auf nahezu jedem Essenstisch Körner zu finden - sei es im Müsli, im Brot oder sogar im Bier.

(NGZ)
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