Rhein-Kreis Neuss Kreispolitiker streiten über Quecksilber

Rhein-Kreis Neuss · Zwei Info-Abende zur Problematik des Quecksilberausstoßes durch Braunkohlekraftwerke sorgten gestern für eine Kontroverse im Kreisausschuss.

Gert Ammermann (CDU) erinnerte daran, dass die Frage bereits diskutiert worden sei. Kraftwerksbetreiber RWE habe deutlich gemacht, dass modernste Technologie eingesetzt werde, mit der Quecksilber-Grenzwerte unterschritten würden, die in der EU erst 2018 eingeführt werden sollen. "Was sollen jetzt die von der Stadt Grevenbroich und der Kreistagsfraktion der Grünen in Grevenbroich angesetzten Infoveranstaltungen?" fragte Ammermann.

Es gelte, die Bevölkerung nicht unnötig zu verunsichern. Für Rainer Thiel (SPD) macht die Diskussion trotzdem Sinn: "Es geht um die Frage der Grenzwerte." Auf EU-Ebene werde eine Regelung diskutiert, nach der die einzelnen Länder sehr niedrige Quecksilber-Grenzwerte selbst festlegen könnten: "Je nach Grenzwert hätten Kraftwerke dann keine Chance mehr." Die Diskussionen könnten also auch dazu dienen zu erfahren, ob es bei der Grenzwertdiskussion um nötigen Gesundheitsschutz oder einen Weg gehe, unliebsame Kraftwerkstechnologie in Zukunft zu verhindern.

Diskutiert wird am Montag, 29. August, auf Einladung der Stadt Grevenbroich im Bernardussaal neben dem Alten Rathaus (ab 18 Uhr mit Dirk Jansen vom BUND und Eberhard Uhlig, Leiter technische Dienste Braunkohlekraftwerke bei der RWE Power AG) und am Dienstag, 30. August, auf Einladung der Grünen ab 18 Uhr im Blauen Saal des Grevenbroicher Schlosses mit dem Verfasser einer bundesweit bekannten Quecksilber-Studie, Christian Tebert, sowie Experten von RWE.

(ki-)
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