Rhein-Kreis Neuss Kreiskrankenhäuser in roten Zahlen

Rhein-Kreis Neuss · Montag berät der Fachausschuss. Landrat schlägt Umwandlung in GmbH vor.

 Bringt die Kreiskrankenhäuser auf Reformkurs: Landrat Petrauschke.

Bringt die Kreiskrankenhäuser auf Reformkurs: Landrat Petrauschke.

Foto: Lber

Unter dem Strich fehlen sechs Millionen Euro. Mit diesem defizitären Ergebnis muss sich der Krankenhaus-Ausschuss des Kreistages beschäftigen, wenn er am Montag in Grevenbroich zusammentritt, um die Jahresabschlüsse der Krankenhäuser in Dormagen und in Grevenbroich zu beraten. Da auch für das laufende Geschäftsjahr keine strukturelle Besserung zu erwarten ist, geht es am Montag auch um die "Strategie zur langfristigen Sicherung und Weiterentwicklung" der Rhein-Kreis Kliniken.

Bei der Gelegenheit wird - nach Informationen unserer Redaktion - Landrat Hans-Jürgen Petrauschke vorschlagen, die Kliniken, die bisher als Eigenbetrieb geführt werden, aus der Kreisverwaltung herauszulösen und in eine privatrechtliche GmbH umzuwandeln, deren einziger Gesellschafter der Rhein-Kreis sein soll. Inzwischen gilt als sicher, dass der Landrat eine Interimslösung für den Direktorensessel favorisiert. Der langjährige Geschäftsführer des "Lukas" in Neuss, Sigurd Rüsken (69), soll bereit sein, übergangsweise einzusteigen, wenn der bisherige Chef Ralf H. Nennhaus im Herbst nach Moers wechseln wird.

Landrat Petrauschke hatte zur Vorbereitung der Krankenhaus-Problematik eine Sitzung des Ältestenrates einberufen, der Vertreter von SPD und Grünen fernblieben. Beide Oppositionsfraktionen sehen keinen Grund zur Eile. Es bleibe ausreichend Zeit für eine "sachgemäße Beratung". Dem widerspricht Dieter Welsink, CDU-Chef im Kreistag: "Die SPD in Dormagen und in Grevenbroich fordert den Landrat auf, kurzfristig Rede und Antwort zu stehen. Wenn der Landrat dann auf Kreisebene zum Gespräch einlädt, verschließt sich die SPD. Das macht doch keinen Sinn." Derweil mahnt Petrauschke alle Beteiligten, "das Thema nicht über zu bewerten". Er werde die Anfragen aus Dormagen und Grevenbroich beantworten, ein Gespräch suchen, aber nicht in die Räte gehen. Er lade weiterhin alle ein, mitzuarbeiten, "dass unseren Bürgern leitungsstarke Krankenhäuser zur Verfügung stehen".

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