Rhein-Kreis Neuss Kreis unterstützt nachhaltige Wirtschaft

Rhein-Kreis Neuss · Gestern fiel der Startschuss für ein CSR-Kompetenzzentrum im Rhein-Kreis Neuss, das in den kommenden drei Jahren vom Land gefördert wird. Nachhaltiges Wirtschaften für Mensch und Umwelt soll sich auch finanziell lohnen.

 Kreisdirektor Dirk Brügge(l.) ,und Wirtschaftsförderer Robert Abts stellten das neue Kompetenzzentrum im Rhein-Kreis vor. Das wird in den nächsten drei Jahren von Anna Gascard geleitet.

Kreisdirektor Dirk Brügge(l.) ,und Wirtschaftsförderer Robert Abts stellten das neue Kompetenzzentrum im Rhein-Kreis vor. Das wird in den nächsten drei Jahren von Anna Gascard geleitet.

Foto: L. Berns

Seit gestern gibt es ein regionales CSR-Kompetenzzentrum im Rhein-Kreis Neuss: Vom Kreishaus an der Oberstraße aus sollen Unternehmen aus der Region künftig angeleitet und bestärkt werden, ihre gesellschaftliche Verantwortung noch stärker wahrzunehmen als bisher. Die Abkürzung CSR steht für Corporate Social Responsibility, was so viel wie unternehmerische Gesellschafts-Verantwortung oder nachhaltige Unternehmensführung bedeutet.

"Eine Fachjury hat aus 25 Kandidaten fünf als mögliche Projektträger ausgewählt - darunter die WFG, die Wirtschaftförderungsgesellschaft Rhein-Kreis", sagte Kreisdirektor Dirk Brügge bei der Vorstellung des Kompetenzzentrums.

Mit dem Thema CSR hat man beim Rhein-Kreis bereits Erfahrungen gesammelt: 2014 wurde ein lokales CSR-Projekt abgeschlossen, bei dem 23 mittelständischen Unternehmen aus dem Rhein-Kreis vermittelt wurde, wie sie gleichzeitig nachhaltig und profitabel wirtschaften können.

Im Unterschied dazu ist das neue Projekt, das über drei Jahre läuft und mit rund 400.000 Euro vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird, regional ausgerichtet und bindet mehrere Netzwerkpartner aus benachbarten Städten und Kreisen ein. Mit im Boot sitzen die IHK Mittlerer Niederrhein, die IHK Düsseldorf, die Wirtschaftsförderungen Düsseldorf und Krefeld sowie die Kreise Mettmann und Viersen und der Rhein-Erft Kreis. Darüber hinaus begleitet die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf das Projekt wissenschaftlich. "Das Konzept des Rhein-Kreises hat uns sehr überzeugt, deshalb machen wir mit", sagt Beate Braun von der Wirtschaftsförderung Rhein Erft GmbH und ergänzt: "Wir hätten selbst auch gar nicht die personellen Möglichkeiten gehabt."

Für viele Unternehmen gehöre es bereits seit langem dazu, sich für Mensch und Umwelt zu engagieren, betont WFG-Geschäftsführer Robert Abts - etwa einen lokalen Sportverein zu unterstützen, im Betrieb Energie zu sparen oder gesundes Essen in der Kantine anzubieten. "Doch sie verstehen dies nicht als Strategie," ergänzt er. Im "regionalen Schulterschluss" wolle der Rhein-Kreis in den kommenden drei Jahren nun "Impulse, Ideen und Wegweisungen" für kleine und mittlere Unternehmen geben und ihnen "Hilfe zur Selbsthilfe bieten". Dahinter steht die Überzeugung, dass nachhaltiges Wirtschaften nicht nur Mensch und Umwelt nützt, sondern sich auch wirtschaftlich positiv bemerkbar macht - etwa durch gesündere Mitarbeiter, eine geringere Fluktuation beim Personal und eine gesteigerte Attraktivität der Firma. Das kann gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ein wichtiges Signal sein.

Die Projektleitung für das neue Kompetenzzentrum hat Anna Gascard (29) übernommen, die nun damit starten will, eine "regionale Vernetzung aufzubauen". Geplant ist unter anderem ein CSR-Barometer, mit dessen Hilfe interessierte Unternehmen online überprüfen können, wie "CSR-affin" sie bereits sind und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Außerdem sind Workshops und Online-Seminare geplant.

(NGZ)
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