Rhein-Kreis Neuss Kreis liegt im Regionalvergleich vorne

Rhein-Kreis Neuss · Mehr als 140.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, sinkende Arbeitslosenzahlen und gute Prognosen: Die Wirtschaft im Kreis ist gut aufgestellt. Eine Herausforderung ist die Fachkräftesicherung. Dazu sind Maßnahmen geplant.

 Kreiswirtschaftsförderer Robert Abts (l.) und sein Kollege Benjamin Josephs (r.) haben sich mit Kreisdirektor Dirk Brügge das Ziel gesetzt, mehr Hartz IV-Empfängern eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu bieten.

Kreiswirtschaftsförderer Robert Abts (l.) und sein Kollege Benjamin Josephs (r.) haben sich mit Kreisdirektor Dirk Brügge das Ziel gesetzt, mehr Hartz IV-Empfängern eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu bieten.

Foto: Rhein-Kreis Neuss

Als Kreisdirektor Dirk Brügge ansetzt, um die Jahresbilanz der Kreiswirtschaftsförderung vorzustellen, steht ein Glas Mineralwasser vor ihm auf dem Tisch. Im Grunde könnte es Sekt sein, der da perlt, denn es gäbe durchaus Grund anzustoßen: Der Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss geht es hervorragend, die Arbeitslosenquote ist seit 2004 kontinuierlich gesunken, mit 5,9 Prozent zum Stichtag 31. Dezember 2015 steht der Kreis am besten in der Region da - vor dem Kreis Mettmann (6,4 Prozent), dem Kreis Viersen (6,6) und dem Rhein-Erft Kreis (7,2). Derzeit liegt sie gar bei 5,7 Prozent, es ist der beste Juli-Wert seit 2002. Zugleich ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Rhein-Kreis auf 140.060 gestiegen. "Ein Allzeithoch", sagt Dirk Brügge.

Es ist durchaus eine Erfolgsgeschichte, die der Kreisdirektor gestern vorstellt - zumal mit weiterem Wachstum bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gerechnet wird. "Insgesamt hat sich die Wirtschaft im Rhein-Kreis positiv entwickelt", betont Brügge. Und doch ist es durchaus sinnbildlich, dass da im Glas eben kein Sekt, sondern Mineralwasser perlt. Nüchtern geht die Kreiswirtschaftsförderungen die Herausforderungen der Zukunft an. Dazu zählen die Fachkräftesicherung, Digitalisierung - also der Breitband-Ausbau für schnelles Internet sowie die Teilnahme am sogenannten DW-NRW-Hub Düsseldorf zum Anschieben digitaler Wirtschaftsthemen -, der Strukturwandel mit Blick auf die Leitentscheidung der Landesregierung zur Braunkohle sowie der Ausbau der Gründerszene. In all diesen Bereichen wartet jede Menge Arbeit, damit die erfolgreiche Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Rhein-Kreis auch in Zukunft andauert.

 Der Rhein-Kreis Neuss weist im Vergleich die niedrigste Arbeitlosenquote in der Region auf - und liegt auch unter dem Bundes- beziehungsweise Landesschnitt (Stand: Dezember 2015).

Der Rhein-Kreis Neuss weist im Vergleich die niedrigste Arbeitlosenquote in der Region auf - und liegt auch unter dem Bundes- beziehungsweise Landesschnitt (Stand: Dezember 2015).

Foto: Rhein-Kreis Neuss

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sollen auch mehr Menschen, die derzeit Empfänger von SGB II-Leistungen (Hartz IV) sind, in Kooperation mit dem Jobcenter durch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen für die Anforderungen der Wirtschaft fitgemacht werden. Zur Fachkräftesicherung ist zudem geplant, ein Kompetenzzentrum zu schaffen.

Eine große Rolle spielt auch, Schüler frühzeitig für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu begeistern. In diesem Bereich ist der Kreis zum Beispiel mit dem Netzwerk "Zukunft durch Innovation" (zdi) tätig. 800 Schüler haben dabei im vergangenen Jahr in 60 Kursen ihre Leidenschaft für MINT-Berufe entdecken können.

Zudem wird an Hochschulen im Umland für den Wirtschaftsstandort geworben - und nicht nur dort. Wichtig ist auch, im Ausland präsent zu sein und Unternehmen, die Niederlassungen in Deutschland planen, zu locken. Kreiswirtschaftsförderer Robert Abts weist darauf hin, dass es 2015 insgesamt 15 sogenannte "Foreign Direct Investments" gab, die es an Rhein und Erft zog - elf Neuansiedlungen von Firmen und vier Erweiterungen.

(NGZ)
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