Cedar Point - North Carolina Neue Heimat gefunden

Familie Ahlgrim lebt seit mehr als drei Jahren in Cedar Point in North Carolina.

 Die Familie Ahlgrim bei einem Ausflug. Sie genießt es, in North Carolina heimisch geworden zu sein.

Die Familie Ahlgrim bei einem Ausflug. Sie genießt es, in North Carolina heimisch geworden zu sein.

Foto: ON

Wieder einmal steht Weihnachten vor der Tür, und ein Jahr ist vergangen. Mit meinem Mann Joel und meinen Kindern Andrew und Emily wohne ich immer noch in North Carolina (NC). Wir werden auch die nächsten drei Jahre hier bleiben.

Joel hat wieder seinen Stützpunkt wechseln müssen, aber das Gute daran war, dass wir genau in der Mitte vom alten und neuen Stützpunkt wohnen. Somit konnten wir in unserem Haus bleiben. Da wir hier über einen längeren Zeitraum nun gewohnt haben, und wir nicht wieder unsere Koffer bzw. unseren kompletten Haushalt packen müssen, fühlen wir uns endlich einmal wie zuhause. Alle müssen sich zum Glück nicht erneut an eine neue Stadt, Schulen und neue Freunde gewöhnen.

In North Carolina fühlt sich unsere Familie sehr wohl. Schade ist nur, dass es nicht so viel zu unternehmen gibt. Wir wohnen fünf Minuten vom Strand entfernt, die nächste Großstadt Raleigh ist etwa zweieinhalb Stunden entfernt.

Auch 2015 war ein sehr ausgefülltes Jahr. Mein Mann arbeitet mittlerweile wieder in einem Krankenhaus (in den letzten drei Jahren war Joel in einer Klinik, in der er die meiste Zeit administrative Arbeiten erledigte.) Nun ist Joel auch für die Weiterbildung der Assistenzärzte zuständig. Im Sommer habe ich wieder ein bisschen Tennis gespielt, aber leider nun nicht mehr die Zeit dafür.

In der Schule helfe ich viel, so gehe ich in Andrews und Emilys Klasse und helfe den Lehrern, indem ich Bücher mit den Kindern lese, Diktate diktiere und in der Schulbücherei aushelfe. Sonntags unterrichte ich in der Kirche mit einer Frau die 2. Klasse der Sonntagsschule, wo ich Bibelgeschichten erkläre.

Andrew ist mittlerweile neun Jahre alt und geht in die 4. Klasse. Er ist unsere "Leseratte”. Wenn er nicht draußen spielt, dann hat er seine Nase in einem Buch. Im Sommer hat er Fußball und im Herbst Basketball gespielt. Außerdem nimmt er an einem Schulprogramm mit dem Namen "Odyssey of the Mind” teil. Das ist ein internationales Bildungsprogramm, das kreative Problemlösungsmöglichkeiten für Grundschüler bietet. Team-Mitglieder setzen sich ideenreich mit Problemen auseinander, die sie beim Bau mechanischer Geräte präsentieren und dabei ihre Interpretation von literarischen Klassikern lösen müssen.

Unsere Tochter Emily ist mittlerweile sechs Jahre alt und geht in die 2. Klasse. Sie ist unsere Entertainerin und hält die Familie auf Trab. Im Herbst hat Emily "Cheerleading" gemacht und nimmt mittlerweile auch fleißig am Tennistraining teil.

 Nicole und Joel Ahlgrim mit ihren Kindern Andrew und Emily sowie vielen Kürbissen rund um das beliebte Thanksgiving-Fest in den USA.

Nicole und Joel Ahlgrim mit ihren Kindern Andrew und Emily sowie vielen Kürbissen rund um das beliebte Thanksgiving-Fest in den USA.

Foto: ON

Im Juni haben wir einen Monat lang meine Eltern Inge und Willy Streitberg, sowie meine Schwester Sandra in Neuss besucht. Es ist immer wieder schön, in die "alte" Heimat zurückzukehren und Freunde und Familie zu sehen. Wir haben sehr viel erlebt: von einem Besuch in einer Waffelfabrik, dem Schokoladenmuseum in Köln, das Besteigen des Kölner Doms, Mittelalter-Festival, den Besuch des Musicals Starlight Express in Bochum bis hin zu einem Polospiel in Düsseldorf.

Natürlich haben Oma Inge, Opa Willy wie auch Tante Sandra die Kinder verwöhnt, so dass der Abschied allen sehr schwergefallen ist. Aber zum Glück steht der Entschluss fest, auch 2016 wieder nach Neuss zu reisen.

Zurück in North Carolina fing der Freizeitstress an: Die Kinder haben an einem Abenteuer-Camp in der Nähe teilgenommen. Dort wurde geschwommen, geklettert, Kajak gefahren, gesungen, gespielt, Marshmallows geröstet. Im Anschluss daran haben Emily und Andrew an der "Vacation Bible School", Ferien-Bibel-Schule, teilgenommen. Dort wird gebastelt, gespielt und es werden Geschichten aus der Bibel erzählt.

Von Anfang Juli bis Ende September gab es ein "Vater-Sohn Projekt" in unserer Familie: Die beiden Jungs haben in der Zeit ein Segel-Kajak namens "Tortuga" gebaut. Andrew hat das Kajak so benannt — es ist der spanische Name für eine Schildkröte. Entweder kann man damit segeln gehen oder einfach das Segel weglassen, und es als Kajak benutzen.

Nachdem es fertig war, haben auch Emily und ich Spaß am Kajaken gefunden, und nun ist es unser Familienhobby. Die Gegend hier ist wunderschön, es macht Spaß durch die "innercoastal Wasserstraßen" zu paddeln.

 Mit dem selbst gebauten Segelboot "Tortuga" unterwegs: Nicht nur für die Kinder Emily und Andrew ein Vergnügen.

Mit dem selbst gebauten Segelboot "Tortuga" unterwegs: Nicht nur für die Kinder Emily und Andrew ein Vergnügen.

Foto: ON

Anfang Dezember bin ich mit einer Freundin einen Tag nach Durham (circa drei Stunden Fahrt) gereist, wo wir uns das Musical "The Sound of Music" angeguckt haben. Es ist vom Broadway endlich auch nach NC gekommen. Es war sehr eindrucksvoll.

Dieses Jahr Weihnachten geht es für uns in den Schnee nach Denver zu Joels Familie. Die Kinder freuen sich, wenn sie endlich wieder ihre Cousinen und Cousins sehen können. Außerdem sehen wir den ehemaligen Austauschschüler mit seiner Familie wieder. Er war bei Joels Familie, als ich 1991 als Au-pair-Mädchen in Denver war. Mittlerweile hat er eine Amerikanerin geheiratet und ebenfalls zwei Kinder im gleichen Alter wie unsere.

Natürlich treffe ich mich in Denver auch mit meiner "Gastfamilie" von damals, mit der ich über all die Jahre hinweg eine wundervolle Freundschaft aufrecht erhalten habe.

Ich wünsche allen Neussern und allen Lesern ein wunderschönes Weihnachtsfest und ein gesegnetes, neues Jahr. Alles Liebe, Merry Christmas.

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