Rhein-Kreis Neuss Gesundheitshandwerk trifft Minister

Rhein-Kreis Neuss · Hermann Gröhe sagt den Betrieben den Fortbestand der Meisterpflicht zu.

 Kammerpräsident Andreas Ehlert (l) und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe aus Neuss.

Kammerpräsident Andreas Ehlert (l) und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe aus Neuss.

Foto: Wilfried Meyer

Handwerksbetriebe im Gesundheitsgewerbe arbeiten müssen sich keine Sorgen um die Meisterpflicht machen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sicherte der Branche gestern bei einem Informationsfrühstück bei der Handwerkskammer Düsseldorf zu, die Bundesregierung halte am großen Befähigungsnachweis für alle Betriebe ohne Ausnahme fest. "Die Meisterpflicht garantiert die hohe Produktqualität und den Patientenschutz im deutschen Gesundheitssystem", sagte der Neusser Bundestagsabgeordnete Gröhe.

Der Staat prägt die Rahmenbedingungen dieses Berufsbereichs durch Einbindung der Labor- und Werkstatt-, Mess- und Wartungsleistungen in das System der Öffentlichen Gesundheitsfürsorge wesentlich umfassender als dies in den übrigen Branchengruppen des Handwerks der Fall ist. Im Rhein-Kreis sind davon 164 Unternehmen mit 1049 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von gut 79 Millionen Euro betroffen. Dabei geht es um Augenoptiker (57), Hörgeräteakustiker (11), Orthopädietechniker (8), Orthopädieschuhmacher (14) und Zahntechniker (74). Vor allem Letztere haben zu kämpfen. Zehn Prozent der 82 Zahntechniker, die Ende 2012 noch aktiv waren, gibt es heute nicht mehr. Permanente Gesundheitsreformen, aber auch neue Technologien wie Computersteuerung feinwerktechnischer Produktionsprozesse, die Mikroanwendungen der Laserstrahls oder der Prototypenbau per 3D-Druck lösten und lösen gravierende Marktumwälzungen aus.

Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer, wies darauf hin, dass gerade die Zahntechniker wegen global auftretender Konkurrenz und zunehmend auch wegen negativer gesetzlicher Rahmenbedingungen zu kämpfen habe. In der Gesundheitspolitik gebe es sehr viele Mitspieler, und neben Ärzteschaft und den Krankenkassen sei auch das Handwerk ein unersetzlicher Pfeiler des deutschen Gesundheitswesens. Was Beschäftigung und Umsatz angehe, so spiele das Gesundheitshandwerk im Vergleich zum Gesamthandwerk eine "gewichtige Rolle".

(angr)
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