Rhein-Kreis Neuss Foto-Ausstellung erzählt vom Festival Alte Musik Knechtsteden

Rhein-Kreis Neuss · Das Festival feiert sein 25-jähriges Bestehen: Anlass für eine Ausstellung mit starken Eindrücken im Lichthof des Kreishauses.

 Szene aus "Der Streit zwischen Phoebus und Pan".

Szene aus "Der Streit zwischen Phoebus und Pan".

Foto: Martin Roos

Ein Mann sieht aus wie der arme Clown vom Lande, einem anderen schauen Eselsohren aus der Krone heraus, ein dritter trägt Lederhosen, und die Frau neben ihm ähnelt mit ihrem Pott-Hut der Kabarettfigur Marlene Jaschke. Alle haben sie eines gemeinsam: Sie sind in einer Kirche aufgetreten. Genauer: in einer Basilika - des ehrwürdigen Klosters Knechtsteden. Dieser wenig würdevoll erscheinende Aufzug hat natürlich einen künstlerischen Hintergrund, denn in allen Fällen handelt es sich um große Sangeskünstler, die beim Festival Alte Musik zu Gast waren.

 Hermann Max (r.) lässt mal dirigieren - beim Jungen Festival.

Hermann Max (r.) lässt mal dirigieren - beim Jungen Festival.

Foto: M. Roos

Wie groß die Bandbreite dieses gerade 25 Jahre alt gewordenen Festivals ist, zeigt sehr anschaulich eine Fotoausstellung im Lichthof des Kreishauses, die in den nächsten Wochen um weitere in Dormagen ergänzt wird. Aus einem Foto-Fundus von rund 1500 Aufnahmen, die zumeist der Fotograf Martin Roos bei den Konzerten und Aufführungen gemacht hat, haben Festivalchef Hermann Max und Festivalmanager Michael Rathmann 70 ausgesucht, die vor allem eines erreichen sollen: neugierig machen, Lust auf mehr wecken und möglichst vielen Menschen zeigen, dass im Festival Alte Musik Leben ist. "Wir wollen Vorurteile abbauen", sagt Hermann Max energisch, "zeigen, dass Opern auch in Kirchen möglich sind." Dafür gibt es nicht nur bildhafte Beispiele, sondern auch hörbare. Über einen QR-Code lassen sich Einspielungen abrufen.

Zusammen mit Landrat Petrauschke hat Max den Startschuss für den Ausstellungsreigen gegeben, der natürlich den Blick auf die nächste Ausgabe des Festivals unter dem Titel "Feste Feiern" (17. bis 25. September) lenken will, aber zugleich auch ein Dankeschön an die Sponsoren ist: hier an den Rhein-Kreis, der das Festival finanziell unterstützt.

Die Auswahl der Bilder haben dabei zwei Kriterien bestimmt, sagt Rathmann: "Sie sollen Atmosphäre widerspiegeln und alle Bereiche des Festivals abdecken." Und so zeigen die Szenenfotos auf den Stellwänden die ganze Vielseitigkeit des Festivals - von großen Aufführungen über Konzerte in der Rubrik "Landpartien" bis hin zu Kinderaufführungen und Workshops mit jungen Musikern unter dem Stichwort "Junges Festival".

Diese Öffnung des Festivals treibt Max seit Jahren voran. Oper, geistliche Musik, Zeitgenössisches - nicht nur Marcel Mangen vom Förderverein lobt diese Haltung. Und Petrauschke hofft auf eine gute Werbung für dieses "ganz besondere Glanzlicht" im Rhein-Kreis.

(hbm)
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