Rhein-Kreis Neuss Firmen wollen Energiekosten senken

Rhein-Kreis Neuss · Sieben Unternehmen aus der Region nehmen am "Energiekostenmanagement-Dialog" von IHK und Hochschule Niederrhein teil. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt. Am Dienstag treffen sich die Teilnehmer zur Eröffnungskonferenz.

 Die Firma Pierburg in Neuss zählt zu den Unternehmen, die sich am "Energiekostenmanagement-Dialog" beteiligen. Das Projekt läuft über zwei Jahre und soll einen Beitrag zu mehr Energieeffizienz leisten.

Die Firma Pierburg in Neuss zählt zu den Unternehmen, die sich am "Energiekostenmanagement-Dialog" beteiligen. Das Projekt läuft über zwei Jahre und soll einen Beitrag zu mehr Energieeffizienz leisten.

Foto: A. Woitschützke

Man merkt Ron Brinitzer an, dass ihm dieses Projekt besonders wichtig ist. "Energieeffizienz ist ein zentrales Zukunftsthema", sagt der Geschäftsführer des Bereichs Innovation/Umwelt der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Er sitzt in seinem Büro in der Neusser Innenstadt, von dort ist es nicht weit zu einigen jener energieintensiven Unternehmen, die sich auch wegen der Nähe zur Braunkohle entlang der Rheinschiene angesiedelt haben. Aber mit Blick auf die Energiewende gewinnen Fragen der Energieeffizienz eine immer größere Bedeutung. "Es geht darum, Kosten zu senken und mit auf Langfristigkeit angelegten Konzepten eine Antwort auf die steigenden Energiepreise zu finden", sagt Brinitzer. Im Endeffekt geht es um Standortsicherung.

Daher hat die IHK in Kooperation mit Professor Ulrich Nissen von der Hochschule Niederrhein den "Energiekostenmanagement-Dialog" aus der Taufe gehoben. Sieben Unternehmen aus der Region machen bei dem auf zwei Jahre angelegten Projekt mit. Dabei sind Pierburg, FS-Karton, Schunk Ingenieurkeramik, C. Thywissen, die Georg Plange ZN der Premium-Mühlen-Gruppe (PMG), Kamps und Cargill.

Gegründet wurde das Netzwerk formal bereits am 5. Dezember, doch das war mehr oder minder nur der Start für den Vorlauf. Offiziell nimmt das Netzwerk seine Arbeit heute, 1. März, auf. Zur Auftaktkonferenz kommen Teilnehmer aus den sieben beteiligten regionalen Unternehmen im Mönchengladbacher Blauhaus zusammen. "Drei Dinge sind uns besonders wichtig", sagt Ron Brinitzer. Da ist zum einen der Netzwerkcharakter. Er soll helfen, kostenintensive Lernprozesse zu verkürzen. "Erfahrungsaustausch" lautet das Zauberwort.

Zumal Energiemanagement für die Unternehmen kein Neuland ist. Zweitens steht im Rahmen des Projekts ein Energieaudit an. Und drittens: Die Unternehmen zahlen zwar für die Teilnahme am "Energiekostenmanagement-Dialog" - doch auf Sicht soll ein Plus stehen. Laut Ron Brinitzer gibt es bereits eine Evaluation der Bundesregierung, die 30 Pilotnetzwerke in den Blick genommen habe. Demnach hätten die dort beteiligten Betriebe ihren Energieverbrauch innerhalb von fünf Jahren im Schnitt um zehn Prozent senken können. Es seien rund 4000 wirtschaftliche Maßnahmen untersucht worden, die sich innerhalb von drei Jahren amortisiert hätten.

Der "Energiekostenmanagement-Dialog" ist Bestandteil der "Initiative Energieeffizienz-Netzwerke", die im Dezember 2014 von der Bundesregierung mit Vertretern von 18 Spitzenverbänden und Organisationen aus der Wirtschaft auf den Weg gebracht wurde. Geplant ist die Einführung von bundesweit 500 solcher Netzwerke bis 2020.

Ziel ist es, einen Beitrag zu den klima- und energiepolitischen Zielen der Bundesregierung zu leisten. Angestrebt ist eine Reduktion der CO2-Emissionen von - im Vergleich zu 1990 - mindestens 40 Prozent bis 2020.

(NGZ)
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