Rhein-Kreis Neuss Ex-Lukas-Chef soll Geschäftsführer der Kreiskrankenhäuser werden

Rhein-Kreis Neuss · Bei der Suche nach einer Interimslösung für die Leitung der beiden Kreiskrankenhäuser in Dormagen und Grevenbroich zeichnet sich eine Entscheidung ab. Nach unserer Redaktion vorliegenden Informationen wird Landrat Hans-Jürgen Petrauschke dem Kreiskrankenhausausschuss in seiner Sitzung am 20. Juni vorschlagen, den langjährigen Geschäftsführer des städtischen Neusser Lukaskrankenhauses, Sigurd Rüsken (69), als neuen Chef für die Kreis-Kliniken zu bestellen. Die wären ab dem 1. Oktober führungslos, denn dann wechselt der bisherige Direktor Ralf H. Nennhaus nach Moers.

Auf Anfrage der NGZ mochte Petrauschke die Personalie weder bestätigen noch dementieren: "Allein der Ausschuss entscheidet. Er ist der Souverän." Daher verbiete es sich auch, im Vorfeld über Namen zu spekulieren. Allerdings wollte der Landrat den Namen Rüsken als neuen starken Mann der Kreiskrankenhäuser auch nicht ausschließen.

Sollte Sigurd Rüsken der Favorit des Landrats sein, so darf er sich der Unterstützung von Bündnis 90/Die Grünen sicher sein. "Er hat uns am Lukaskrankenhaus überzeugt", sagt Erhard Demmer, der grüne Fraktionschef im Kreistag. Rüsken wäre in seinen Augen auch der richtige Mann, um die Kooperationen zwischen den Kreiskrankenhäusern und dem städtischen "Lukas" in Neuss zu vertiefen. Die Grünen würden, so Demmer, auch eine Umwandlung der Krankenhäuser in eine kommunale GmbH mitmachen. Zurückhaltender äußerten sich die Vorsitzenden von CDU und SPD im Kreistag. Christdemokrat Dieter Welsink fordert, dass in der Führung der Kreiskrankenhäuser "kein Vakuum" entstehen dürfe. Gesucht werde eine personelle Lösung, die eine Strukturveränderung vorbereite, aber nicht mehr umsetze: "Das kann Sigurd Rüsken, das muss aber nicht Sigurd Rüsken machen." Auch Rainer Thiel (SPD) will keine "Hängepartie". Eine Interimslösung mache daher Sinn. Zu Personen äußere er sich aber nicht.

Derweil hält sich der Umworbene zurück. "Ich bin bereit, zu helfen", sagt Sigurd Rüsken, "wenn ich denn gefragt werde." Er habe Zeit. 25 Jahre war er Chef am "Lukas", seit zwei Jahren ist er (Un-)Ruheständler.

(-lue)
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