Rhein-Kreis Neuss Die Seidenstraße endet am Rhein

Rhein-Kreis Neuss · Experten diskutieren den modernen Warenverkehr auf alten Handelsrouten.

 Sie diskutierten auf dem Podium im Berufskolleg (v. l.): Frank Sportolari, Markus Taube, Konsul Pan, Ludger Baten, Jürgen Steinmetz und Ulrich Gross.

Sie diskutierten auf dem Podium im Berufskolleg (v. l.): Frank Sportolari, Markus Taube, Konsul Pan, Ludger Baten, Jürgen Steinmetz und Ulrich Gross.

Foto: Lber

Die Neue Seidenstraße endet in Duisburg - und somit in unmittelbarer Nachbarschaft des Rhein-Kreises. Gemeint ist die Schienenverbindung, auf denen Güterzüge mehrmals pro Woche Waren von China nach Europa bringen - und umgekehrt. Die Transportzeit gegenüber dem Schiff wird halbiert, die Preise für Luftfracht deutlich unterboten. Die Neue Seidenstraße ist ein Lieblingsprojekt der chinesischen Regierung, insbesondere von Staatspräsident Xi Jinping, der 2014 eigens nach Duisburg reiste, um den ersten chinesischen Handelszug am Rhein zu begrüßen.

Welche Chancen eröffnet die Neue Seidenstraße? Welche Risiken birgt das Projekt? Antworten auf diese Fragen suchen Schüler am Berufskolleg des Kreises an der Weingartstraße in Neuss. Für die Hilfe bei der Suche kamen jetzt Experten in die Schule. Mit Moderator Ludger Baten, Vorsitzender der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft, diskutierten auf dem Podium: der chinesische Konsul Zitian Pan, Deutschlands UPS-Chef Frank Sportolari, der Ostasien-Kenner Markus Taube, IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz und Ulrich Gross, Geschäftsführer der Neuss Düsseldorfer Häfen. Für die Gastgeber begrüßte Schulleiter Dieter Bullmann die Gäste, ein Grußwort sprach Robert Abts, Chef der Wirtschaftsförderung beim Rhein-Kreis Neuss.

Im Fazit waren die Experten einig: Die Neue Seidenstraße kann einen starken wirtschaftlichen Impuls setzen, von dem Europa finanziell profitiert und weil mehr Handel auch Arbeitsplätze schafft und sichert. Mehr als 100 Milliarden Euro investiert China nach eigenen Angaben in das ehrgeizige Projekt, das unter dem Namen "One Belt, One Road" mehr als eine Verkehrsverbindung ist: Entlang der Strecke soll Wertschöpfung möglich sein, sollen neue Märkte entstehen. Die Chancen übertreffen die Risiken. Das Berufskolleg unterhält seit Jahren eine intensive Schulpartnerschaft mit der Berufsschule im chinesischen Wuxi, nahe Schanghai. Gemeinsam erarbeiten deutsche und chinesische Schüler jedes Jahr ein Thema. Aktuell ist die Bedeutung der Seidenstraße aufgerufen.

(MvL)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort