Spiel-Tipp: XXL-Version von "Cluedo" Das ist "Super-Cluedo"

Wenn Gesellschaftsspiele Klassiker genannt werden, dann haben sie es geschafft, viele Jahre Jung und Alt in ihren Bann zu ziehen. "Cluedo" ist so ein Spiel. Mit detektivischem Spürsinn müssen die Spieler herausfinden, wer mit welcher Tatwaffe an welchem Ort gemordet hat. Dieser Spielidee wird jetzt durch zwei Variationen neues Leben eingehaucht. Zum einen gibt es die XXL-Version; und für ein Harry Potter-Spiel stand "Cluedo" auch noch Pate.

. Nicht mehr sechs Personen wie bisher, sondern gleich zehn Freunde hat sich der Hausherr eines luxuriösen Anwesens an der französischen Riviera eingeladen. Dumm nur, dass der Hausherr das freudige Wiedersehen nicht genießen kann, er wird nämlich ermordet in der Halle seiner Villa aufgefunden. Schnell ist klar: die Tat kann nur von einer der anwesenden Personen verübt worden sein, allerdings fehlen die Mordwaffe und Hinweise auf den wirklichen Tatort, der nicht die Halle war.

Die Spieler verkörpern nun die Gäste und versuchen, durch Fragen herauszubekommen, wer der Übeltäter war. 30 Karten (zwölf Orte, zehn Personen, acht Tatwaffen) werden abzüglich der drei Karten mit der Lösung an die Spieler verteilt. Da jeder damit nur einen Bruchteil der Karten kennt, die man ausschließen kann, geht die Fragerei los. Damit bei dem neuen großen Spielplanalle Ecken der Villa erreicht werden können, gibt es mehr Geheimgänge und Durchgangsmöglichkeiten als früher.

Auch wurden Spionagefelder eingeführt, bei denen man im Darüberziehen eine Karte eines Mitspielers einsehen darf (was aber nur ab sechs Personen Sinn macht). Sehr schön an dieser extra großen Cluedo-Version sind die metallenen Tatwaffen und der Detektiv-Notizblock, der Platz für Bemerkungen lässt. Lohnenswert ist die Anschaffung von "Super-Cluedo" aber nur für die, die das Spiel noch gar nicht haben. Wer die normale Version besitzt, erhält keinen zusätzlichen Kick durch die XXL-Fassung. Richtig schlecht und reichlich unverschämt kommt das "Geheimnis von Hogwarts"-Brettspiel zu "Harry Potter und der Stein der Weisen" daher.

Ohne auch nur einen Ton vom Originalspiel zu erwähnen, wird hier dreist die "Cluedo"-Idee geklaut. Die Spieler sollen herausfinden, welcher Lehrer welches Schlitzohr erwischt hat, wie es welchem Opfer mit was für einem Zauberspruch das Leben schwer gemacht hat. Die Spieler gehen übers Spielbrett, durch Geheimgänge (uih, wie neu) und über Leitern.

Der Ideen-Klau wäre nicht so schlimm, wenn da nicht die Umsetzung wäre. Nur zwei Beispiele: Die sehr klein gedruckte und nicht einfach zu verstehende Spielanleitung ist in schwarz-weiß auf ein einfaches DIN A4-Blatt gedruckt (sieht nach zwei mal lesen ganz toll aus und knickt garantiert). Der Spielplan gibt sich zwar Mühe, halbwegs eben auf dem Tisch liegen zu bleiben, schafft es aber nicht.

Dafür ist die Pappe einfach zu dünn und zu verbogen. Selbst der treueste Harry-Potter-Fan dürfte mit so einer Umsetzung abgeschreckt werden. "Super-Cluedo" ist bei Parker erschienen und für drei bis zehn Personen ab zehn Jahren gedacht. "Das Geheimnis von Hogwarts" ist bei Mattel erschienen und für drei bis sechs Personen ab acht Jahren gedacht. Eine Partie dauert jeweils gut eine Stunde. Aha

(NGZ)
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