Jüchen Kinderbetreuung jetzt Thema für die Politik

Jüchen · SPD und CDU greifen nach unserer Berichterstattung jetzt die Betreuung von Kindern berufstätiger Eltern in Kitas und Ogatas auf.

Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf hält die Gemeinde Jüchen zwar ein gut aufgebautes Netz von Betreuungsmöglichkeiten für Kindergarten- und Schulkinder bereit. Einhergehend mit steigendem Bedarf wird aber von Eltern und auch aus der Politik das bestehende Angebot mittlerweile in Frage gestellt. Zusätzlichen Bedarf an Betreuungszeiten in Jüchener Kitas haben, wie berichtet, vor allem Eltern angemeldet, die wegen ihrer auswärtigen Arbeitsstellen Randzeitenbetreuungen für ihre Kinder benötigen.

Und das Problem einer verlässlichen Betreuungszeit für Kinder berufstätiger Eltern setzt sich in der Grundschule fort. Ein Indiz dafür ist die extrem hohe Inanspruchnahme der Ogata der Grundschule In den Weiden mit mehr als 100 Kindern zusätzlich, wo nicht nur die Schülerzahlen generell, sondern vor allem auch der Bedarf an Ogataplätzen explodiert sind. Noch steht allerdings die Entscheidung aus, ob dort deshalb eine Schulmensa für etwa eine halbe Million Euro gebaut werden soll. Denn perspektivisch sollen die Schülerzahlen wieder sinken. Eine Architektenplanung für eine solche Mensa liegt der Gemeinde zwar bereits vor. Es gibt aber noch keinen endgültigen politischen Beschluss, diese auch tatsächlich zu bauen.

Auch die Politik und insbesondere die SPD Jüchen nimmt sich mittlerweile dem Thema "Kita- und Ogataplätze" an. Eine Anfrage der SPD im Schul- und Jugendausschuss nach möglichen Wartelisten für Ogataplätze an Jüchener Grundschulen konnte aber zunächst von der Verwaltung nicht beantwortet werden. Auf Nachfrage unserer Redaktion meldet Gemeindesprecher Jürgen Wolf jetzt aber die Zahlen. In der Grundschule In den Weiden warten laut Wolf aktuell zwölf Kinder auf Ogataplätze und in der Gemeinschaftsgrundschule Hochneukirch-Otzenrath zwei. Für die Verbundschule Gierath-Bedburdyck (Lindenschule) seien aktuell keine Kinder auf der Warteliste der Ogata. In diesem Siedlungsbereich gibt es auch, anders als in Jüchen-Mitte, oder in Hochneukirch, sogar noch freie Kindergartenplätze und nur gering ausgelastete Klassen in der Grundschule.

Wolf betont: "Die Gemeinde Jüchen ist im Austausch mit den Eltern auf der Warteliste. Ein Nachrücken wird über das Schuljahr in Einzelfällen aufgrund von Um- und Wegzügen immer wieder möglich." Und wenn akut ein Betreuungsplatz benötigt werde, der über die Offene Ganztagsgrundschule nicht gedeckt werden könne, dann "berät das Jugendamt stets kompetent", sagt Wolf, der außerdem verdeutlicht: "Im Gegensatz zur Betreuung im Kindergarten besteht für den Offenen Ganztag keine gesetzliche Verpflichtung, Plätze vorzuhalten." In der Gemeinde Jüchen werden laut Jürgen Wolf aktuell insgesamt 468 Kinder im Offenen Ganztag betreut. Dies mache deutlich, dass die Gemeinde sehr bedarfsgerecht ausgerichtet sei, fügt er hinzu.

Übrigens haben auch die CDU-Frauen das Thema Kitaplätze aufgegriffen. Frauenunionsvorsitzende Sandra Lohr und eine Mitstreiterin aus dem Vorstand werden heute mit Schulamtsleiterin Carola Schellhorn die Jüchener Kindergärten bereisen. Ihr Ziel ist eine Bestandsaufnahme, welche Kitas und in welchem Umfang auch Randstundenbetreuungen anbieten.

(NGZ)
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