Rosenmontag in Grevenbroich Riesen-Smartphons und Sonnenblumen in Allrath

Grevenbroich · In den Karnevalshochburgen Mainz und Düsseldorf wurden die Rosenmontagszüge abgesagt – im kleinen Allrath machten sich die Jecken dagegen pünktlich um 13.11 Uhr auf den Weg.

 Die „Flotten Lotten“ verteilten als närrische Sonnenblumen in Töpfen nicht nur Bonbons, sondern auch Frisbees und anderes.

Die „Flotten Lotten“ verteilten als närrische Sonnenblumen in Töpfen nicht nur Bonbons, sondern auch Frisbees und anderes.

Foto: Berns, Lothar

In den Karnevalshochburgen Mainz und Düsseldorf wurden die Rosenmontagszüge abgesagt — im kleinen Allrath machten sich die Jecken dagegen pünktlich um 13.11 Uhr auf den Weg.

Zum Start am Allrather Platz gab's sowohl einige Regentropfen als auch etwas Sonne, und der Wind zerrte an manchem Kostüm. Am Morgen hatte Claus Hahn vom Veranstalter, dem Tambourkorps ,In Treue fest', erklärt: "Wir ziehen, außer wenn die Polizei uns um 13 Uhr davon abrät." Die Kinder am Straßenrand brauchten nicht vergebens auf den Kamelleregen zu warten.

Neun Gruppen mit etwas mehr als 100 kostümierten Narren zogen durch die Straßen. Direkt hinter dem Polizei-Streifenwagen formierte sich eine Polizei-Spezialeinheit "SWAT", deren Waffen Kamelle und Frohsin waren — in den schwarzen Kostümen steckten die "Allrather Youngsstars", die zum zweiten Mal dabei waren. "Alte Hasen" beim Allrather Zug sind die Gruppen "Da simmer dabei" und "Die besseren Hälften", die als blaue Krümelmonster mitgingen. Zu den jüngsten gehörte die 15 Monate alte Anna. Die "Flotten Lotten" verteilten als närrische Sonnenblumen in Töpfen nicht nur Bonbons, sondern auch Frisbees und anderes. Für einen Blickfang sorgte auch die Gruppe "Alten Knochen", die in überdimensionalen Smartphones steckte. "Als wir überlegten, wie wir wir uns kostümieren sollten, kam eine WhatsApp-Nachricht. Ich ging ans Smartphone, und die Idee fürs Kostum war geboren", erzählt Oliver Heck. Fantasievoll präsentierte sich auch der "Karnvals-Club Ramba Zamba": Die Mitglieder gingen als Roulettetische auf Beinen, um die Kasse "in Alrod widder voll" zu machen.

Vor zwei Jahren war der Rosenmontagszug auf nur noch vier Gruppen geschrumpft. Doch die Tradition wurde gerettet. Wilfried Hahn, erster Major des Tambourcorps, war gestern bereits vor dem Zug zufrieden. "Am Freitag haben 1600 Menschen im Zelt gefeiert", gestern Nachmittag stand dort wieder Familienkarneval an.

(cso-)
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