Rhein-Kreis Neuss Banken halten Filialnetz im Kreis stabil

Rhein-Kreis Neuss · Während viele Geldinstitute in Düsseldorf die Zahl ihrer Geschäftsstellen reduzieren, sind im Rhein-Kreis keine Schließungen geplant.

Immer mehr Kunden erledigen einen zunehmenden Teil ihrer Bankgeschäfte über das Internet. Jeder zweite Kunde komme nur noch einmal im Jahr in die Filiale, teilte jüngst die Deutsche Bank mit, als sie bekanntgab bundesweit etwa jede vierte Filiale zu schließen. Exakt sind das 188 in Deutschland, 51 in NRW und vier in Düsseldorf. Im Rhein-Kreis hingegen ändert sich für Kunden der Deutschen Bank nichts. "Wir sind und bleiben in den Städten Neuss, Meerbusch, Korschenbroich, Kaarst, Grevenbroich und Dormagen mit je einer Filiale", sagt Hanswolf Hohn, Sprecher der Deutschen Bank.

Ein Vergleich der beiden großen Sparkassen in Düsseldorf und im Rhein-Kreis Neuss ergibt ein ähnliches Bild. Bei der Stadtsparkasse Düsseldorf soll die Zahl der Geschäftsstellen bis zum Jahr 2019 auf 46 sinken, zum Vergleich: 2014 waren es noch 64. Die Sparkasse Neuss hat seit 2012 lediglich vier Geschäftsstellen geschlossen und betreibt derzeit 43 im Rhein-Kreis Neuss. "Zum jetzigen Zeitpunkt liegen mir keine Erkenntnisse vor, die aktuell auf Veränderungen schließen lassen", so Sparkassensprecher Raimund Franzen. Darüber hinaus mache es keinen Sinn zu spekulieren, da man den zukünftigen Bedarf der Kunden nicht kenne. Franzen nennt Zahlen zum multimedialen Kundencenter der Sparkasse Neuss, das seit 2014 seinen Sitz in Büttgen hat. 80 Prozent der monatlich 20.000 Anrufe würden dort so beantwortet, dass der Kunde nicht anschließend noch in eine Filiale kommen müsse.

Die Volksbank Düsseldorf/Neuss, die zehn Filialen im Rhein-Kreis unterhält, teilt mit, dass sie derzeit keinerlei Filialschließungen plane. Das deutliche Statement von Sprecher Christian Feldbinder lautet: "Filialschließungen kämen einer Kapitulation in der wirtschaftlich besten und prosperierendsten Region Westdeutschlands gleich." Keine Schließungen planen auch die Volksbank Meerbusch (fünf Filialen), die VR Bank Dormagen (14), die Sparda-Bank West (zwei) und die Postbank (fünf Finanzcenter).

Eine Filiale in Grevenbroich geschlossen hat die Commerzbank, die restlichen sieben im Rhein-Kreis sollen aber erhalten bleiben. "Die Commerzbank bleibt vor Ort präsent, weil die meisten Kunden Wert auf persönliche Gespräche legen", begründet Heribert Bohnen, Niederlassungsleiter Privatkunden in Neuss. Die Raiffeisenbank Kaarst hat zwei kleine Standorte aufgegeben, die allerdings nur Ein-Mann-Geschäftsstellen gewesen seien. Im Gegenzug wurden andere Filialen aufgestockt. "Entlassungen sind nicht erfolgt", so Sprecherin Hildegard Faßbender.

Als einzige Bank im Rhein-Kreis hat die Raiffeisenbank Grevenbroich seit 2014 sogar eine zusätzliche Geschäftsstelle eröffnet. Sie betreibt aktuell zwölf Standorte.

(NGZ)
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