Remscheid Zwischen Turbulenz und Demenz

Remscheid · Die "Kleine Komödie Remscheid" probt für die Aufführung von "Tante Olga räumt auf".

Remscheid: Zwischen Turbulenz und Demenz
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Nachdem die Premiere von "Tante Olga räumt auf", einem Stück von Rainer Martin, im vergangenen Jahr verschoben werden musste, holt das Ensemble "Kleine Komödie Remscheid" die Aufführung am 17. Januar in der Klosterkirche nach. Die Probe im Gemeindezentrum "Die Esche" wirkte bereits vielversprechend.

Das Stück erzählt vom Architekten Walter Zimmermann, der zusammen mit seiner Frau Heike und Tochter Sabrina ein Planungsbüro betreibt. Dem Familienunternehmen mangelt es jedoch an Zusammenhalt. Im Haus der Familie Zimmermann lebt seit einigen Wochen auch Olga von Alzhein, die demenzkranke und wohlhabende Tante von Walter. Olga ist allerdings gar nicht so verwirrt und kommt schnell dahinter, dass in dem Familienbetrieb einiges im Argen liegt. Zusammen mit Walter schmiedet sie einen Plan, bevor dieser jedoch verschwindet. Ist es Mord? Ulrich Renken, der sich ausgerechnet als Heikes Liebschaft entpuppt, ermittelt in der Sache.

Alleine die Inhaltsangabe lässt erahnen, dass der Stoff sehr viel Potenzial für turbulente Witze bietet. Mit ihrem sehr lebendigen Spiel setzten die Darsteller den spritzigen Stoff während der Probe sehr gut in Szene, obwohl mit Gero Seifert in der Rolle des Walter Zimmermanns und Ede Gdanitz als Ulrich Renken zwei Schlüsselrollen fehlten. Doch man improvisierte und bewies dabei schauspielerisches Talent.

Besonders Martina Andres als Olga von Alzhein setzte mit ihrem Spiel deutliche Akzente. Andres hat in der Vergangenheit auch schon genug Widrigkeiten des Theaterlebens erfahren, so dass sie das Unerwartete nicht mehr aus der Fassung bringt. "Da muss man dann auf der Bühne durch", meinte sie. Apropos Bühne: Für die Aufführungen setzt das seit 1999 bestehende Ensemble auf Kulissen, die auch bei einer Profi-Schauspielgruppe eingesetzt werden könnten.

Die Wahl des Stücks war kein Zufall. "Wir wollten etwas mit Witz spielen, weil das Leben ja schon ernst genug ist", sagte Bernd Andres, der Benny Klaßen, den Freund von Tochter Sabrina Zimmermann, spielt. Für Sandra Penz, die den weiblichen Spross der Zimmermanns mimt, macht die Mischung den Reiz aus. "Es ist einfach der Wechsel aus Krimi-Elementen und Komödie, der mir gefällt", meint sie.

Nach der Aufführung in der Klosterkirche folgt am 2. April noch eine weitere im Gemeindehaus "Die Esche". Zusätzlich sind zwei weitere in Leverkusen und Wuppertal geplant sowie Auftritte in kleineren Gaststätten. Wer dem Ensemble in diesem Rahmen eine Plattform bieten möchte, kann sich an die Schauspieler wenden.

(hathi)
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