Remscheid Zange in der Diskussion

Remscheid · Sanieren oder abbauen? Die Meinungen über die Skulptur auf der Allee gehen auseinander.

 An ihr scheiden sich die Geister: Die Zangen-Skulptur auf der oberen Alleestraße.

An ihr scheiden sich die Geister: Die Zangen-Skulptur auf der oberen Alleestraße.

Foto: Jürgen Moll

Als "Denkmal für Zahnärzte" verspottete sie der Stadtmarketing-Experte Christian Klotz, als er 2003 auf Einladung der Remscheider Wirtschaftsjunioren die Innenstadt genauer unter die Lupe nahm. Und erntete prompt Widerspruch vom damaligen Bezirksbürgermeister Hubert Haenel (CDU). Für eine Werkzeugstadt sei das "eine angemessene Skulptur".

Nun ist die überdimensionale Zange am Eingang der Allee, die die Remscheider Mäzenin Ria Fresen in den 90er Jahren der Stadt schenkte, erneut in der Diskussion. Weil ihr Erscheinungsbild über die Jahre doch arg gelitten hat, möchte die SPD von der Stadt wissen, ob sie Möglichkeiten sieht, die Zange "attraktiver zu gestalten".

Andreas Meike vom Stadtmarketing stellte dazu am Dienstagabend in der Bezirksvertretung Alt-Remscheid die Idee vor, die Zange mit einer Laserlichtanlage auszurüsten. Drei Spots sollen an der Zange angebracht werden, von denen je einer die Stadtkirche, das Rathaus und die Sparkasse beleuchtet. Das lässt schon ahnen, von wem eine Spende kommen könnte, um die 25 000 Euro, die eine solche Ausrüstung kosten würde, zu finanzieren.

Eine Idee, die Grünen-Sprecherin Beatrice Schlieper aber keineswegs einleuchtet: "Warum muss man Hässlichkeit auch noch beleuchten?", fragte sie in die Runde. Sie stellte die Frage in den Raum, wie lange man diese Schenkung im öffentlichen Raum verbleiben lassen müsse. Möglicherweise sei der Zeitpunkt gekommen, sich von der Zange zu verabschieden.

Thomas Hübler vom Planungsamt der Stadt berichtete, dass die Zukunft der Zange auch in den Planungswerkstätten mit Bürgern zur Zukunft der Alleestraße ein Thema gewesen sei. Und auch die CDU hatsich in der Vergangenheit mit dem Riesenwerkzeug am Eingang zur Fußgängerzone schon beschäftigt. Die Tatsache, dass die Fläche rund um das überdimensionale Werkzeug vor allem in den warmen Monaten als inoffizieller Motorroller-Parkplatz missbraucht wird, gefällt der größten Ratsfraktion gar nicht. Das sei kein schönes Bild am Entree zur City.

Alexander Ernst (W.i.R.) bat darum, die Entscheidung nicht zu überstürzen. "Ich weiß nicht, ob ich die Zange hässlich finde."

(RP)
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