Remscheid Wo Zukunft schon Wirklichkeit ist

Remscheid · Staatssekretär Klaus Kaiser besucht die Forschungsgemeinschaft Werkzeuge.

 Peter Dültgen (l.), Geschäftsführer der Forschungsgemeinschaft Werkzeuge, empfing Staatssekretär Klaus Kaiser.

Peter Dültgen (l.), Geschäftsführer der Forschungsgemeinschaft Werkzeuge, empfing Staatssekretär Klaus Kaiser.

Foto: Peiseler

In den Labors der Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe (FGW) an der Papenberger Straße arbeiten die Mitarbeiter an der Entwicklung von intelligenten Materialien, die später in der Produktion eingesetzt werden. Wie eng die Verzahnung zwischen Wissenschaft und Praxis in diesem Remscheider An-Institut der Bergischen Universität ist, davon überzeugte sich gestern der neue Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft Klaus Kaiser. "Mich beeindruckt, wie hier Zukunftsfragen angegangen werden", sagte Kaiser nach einem Rundgang. Dr. Peter Dültgen, Geschäftsführer der FGW, und seine Mitarbeiter versprechen sich von dem Besuch nicht nur freundliche Worte, sondern auch Unterstützung durch Gelder aus Förderprogrammen. "Da hat die Politik eine Lotsenfunktion, um an die richtigen Fördertöpfe zu kommen", sagte Jan Wilhelm Arntz, ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender des Trägervereins.

Bei der vorigen Landesregierung aus SPD und Grünen sei die FGW leer ausgegangen. Der CDU-Landtagsabgeordnete Jens Nettekoven stellte den Kontakt her. Durch die Hängepartie bei der Regierungsbildung in Berlin herrsche Unsicherheit, weil viele Förderprogramme auslaufen, sagte Nettekoven. Die neue Landesregierung will in Forschung investieren. Davon möchten die FGW und mit ihr die bergischen Unternehmer profitieren. "Wir müssen für uns werben", sagte Nettekoven.

Wo die Zukunft schon Wirklichkeit geworden ist, lässt sich im Zentrum für angewandte Formgedächtnistechnik, dem jüngsten Institut der FGW, erkennen. Die Aggregatzustände einer Büroklammer veranschaulichen die Idee. Wenn man sie zunächst verbiegt und anschließend erwärmt, nimmt sie wieder ihre Form an. Diese Intelligenz des Formgedächtnisses könnte sich die Autoindustrie zunutze machen. Zum Beispiel beim Verschluss des Tankdeckels im Auto. Bisher leisten kleine Elektromotoren diese Arbeit. Die sind aber schwer und brauchen Platz. In der Theorie könnte ein kleiner Draht mit einem Formgedächtnis die Funktion übernehmen. "Die FGW ist für uns ein Sprungbrett in die Welt neuer Technologien. So können wir wettbewerbsfähig bleiben" sagte Arntz.

(RP)
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