Remscheid Wo Radler und Fußgänger sich begegnen

Remscheid · Polizei startet Aufklärungsaktion auf der Balkantrasse und weist auf besondere Gefahren hin.

 Ein Weg für Radler und Fußgänger, Verkehrsaufklärung an der Balkantrasse - Polizist Stephan Keller im Gespräch mit Radfahrerin Angela Blauert aus Hannover.

Ein Weg für Radler und Fußgänger, Verkehrsaufklärung an der Balkantrasse - Polizist Stephan Keller im Gespräch mit Radfahrerin Angela Blauert aus Hannover.

Foto: Moll Jürgen

Der Helm ist zwar auf dem Kopf, aber er sitzt noch nicht richtig. Die Bänder sind zu locker und geben so nicht genug Halt. Radfahrer Klaus Luhde lässt sich gerne aufklären: "Wenn ich das von den Kindern verlange, muss ich ja selbst vorangehen." Auf seiner Tour hielt er extra noch einmal an, um sich vom Experten den richtigen Sitz bestätigen zu lassen.

Luhde war nämlich einer von vielen Balkantrassen-Nutzern, die die Verkehrssicherheitsberater der Polizei Wuppertal und dem Rheinisch-Bergischen Kreises sowie den Verkehrswacht Remscheid gestern ansprachen. Zum Auftakt der Präventionsaktion "Gemeinsam auf der Trasse! Aber sicher!" konnten die Experten mit ihrem Infostand in Bergisch Born zahlreiche Fahrradfahrer, Jogger, Spaziergänger oder Nordic Walker die richtige Nutzung der Trasse erklären.

Thema war neben den Sicherheitsaspekten wie Beleuchtung oder Schutz vor allem der rücksichtsvolle Umgang aller Nutzer miteinander. "Viele Fahrradfahrer meinen, dass sei hier eine Rennstrecke. Die Trasse ist aber keine Autobahn für Rennräder, sondern öffentlicher Verkehrsraum", erklärt Michael Wenner von der Verkehrsunfallprävention Wuppertal. Deswegen hatten die Polizisten auch die Schilder griffbereit, die entlang der Strecke immer wieder auf die gemeinsame Nutzung hinweisen.

Kerstin Haye aus Wermelskirchen ist begeistert von der Präventionsaktion: "Rennradfahrer machen am meisten Probleme, weil sie oft mit fast 60 km/h an einem vorbeifahren". Diese Erfahrung haben die Polizisten ebenfalls gemacht. Deshalb solle durch die Aktion vor allem das Verständnis für die verschiedenen Gruppen geschaffen werden, um so Unfälle von Fußgängern und Fahrradfahrern zu vermeiden, betont Wenner. Sein Tipp für Fußgänger: Immer auf der Seite gehen, wo man den Blickkontakt zum Radfahrer aufbauen kann. Nutzer der Zweiräder wurden zudem über den verlängerten Bremsweg bei erhöhter Geschwindigkeit aufgeklärt.

Die angesprochenen Menschen seien aufgeschlossen und zeigten sich häufig einsichtig, bemerkt Wenner. Angela Blauert aus Hannover war überrascht von der Aktion: "Das ist ungewöhnlich, aber sehr nett. Es ruft dieses gemeinsame Nutzen des Weges noch einmal ins Gedächtnis". Manfred Wrana von der Polizei Rheinisch-Bergischer Kreis bestätigt: "Die Querelen zwischen Radfahrern und Fußgängern sind rückläufig". Damit das so bleibt, informieren und beraten die Polizisten während der Sommerferien an sieben weiteren Terminen auf der Balkantrasse.

(RP)
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