Remscheid Wirtschaft unterstützt die Kultur

Remscheid · Viele Unternehmer aus der Region sorgen seit Jahren mit großem finanziellen Engagement dafür, dass die Orchester-Akademie finanziell auf gesunden Füßen steht und ihre Ziele umsetzen kann.

BERGISCHES LAND Nach einem Konzertbesuch vor 16 Jahren, damals war Romely Pfund Generalmusikdirektorin der Bergischen Symphoniker, ließ sich Thomas Busch für eine Idee begeistern. Nämlich die, die Berufschancen von jungen Musikern zu verbessern. Nicht nur Busch (Modeunternehmen Walbusch), sondern weitere Unternehmer aus Solingen, etwa Klaus Krebs (Stahl Krebs), Wolfgang Wüsthof (Dreizackwerk) und Helmut Rode (damals Commerzbank), engagieren sich deshalb seit 2004 im Kuratorium der Orchester-Akademie.

Ebenso namhafte Unternehmer aus Remscheid wie unter anderem Helmut Epe (Epe Malerwerkstätten), Harald Lux (früher Obi) oder Dr. Walter Spelsberg (Fa. August Dormann). Sie alle sorgen seit Jahren mit großem finanziellen Engagement dafür, dass die Orchester-Akademie finanziell auf gesunden Füßen steht und ihre Ziele umsetzen kann. "80 Prozent unserer Mittel werden durch die Bergische Wirtschaft aufgebracht", sagt Tilla Clüsserath, die Geschäftsführerin der Orchester-Akademie.

Der Verein zählt rund 100 Mitglieder - Vorsitzende ist Almuth Wiesemann - und sieht sich seit 1999 als Weiterbildungseinrichtung für hochbegabte Studierende beziehungsweise Absolventen von Hochschulen. Die Akademie bietet jährlich rund fünf bis sechs Stipendiaten die Möglichkeit, zehn Monate Berufserfahrung in einem Profi-Orchester zu sammeln.

"Bisher wurden 113 Stipendiaten ausgebildet - überwiegend Instrumentalisten", sagt Tilla Clüsserath. Aber auch Dirigentinnen, denn die Orchester-Akademie bietet europaweit das einzige Stipendium für Nachwuchsdirigentinnen an. Hier greift eine Förderung des Landes. "Das Kuratorium ist seit 2004 unsere wichtigste finanzielle Quelle", betont die Geschäftsführerin. Aber auch die Vereinmitglieder und die Musiker der Symphoniker gehören neben der Wirtschaft zum Unterstützerkreis der Orchester-Akademie.

"Für ein Stipendium geben wir 800 Euro im Monat aus", erklärt Clüsserath. Der Kassierer der Orchester-Akademie, Simon Roloff, verweist auf Einnahmen von 63.000 Euro im vergangenen Jahr. "42.000 Euro wurden von den Sponsoren aufgebracht", sagt Roloff. Dazu zählen neben Firmen auch Sparkasse und Stadtwerke. Seit dem Bestehen der Orchester-Akademie stünde man nun kurz davor, eine Million Euro umgesetzt zu haben.

Roloff ist nicht nur Mitglied der Bergischen Symphoniker (1. Schlagzeuger), sondern war einst auch Stipendiat. "Ich konnte zeigen, was ich kann, das war ein großer Vorteil als nur an der Hochschule zu studieren", sagt Roloff. Ein Vorteil, den auch Thomas Busch unterstreicht. Das Kuratoriumsmitglied der ersten Stunde hebt auch die Vermittlung von sozialen Komponenten während des Stipendiums hervor. Dazu zählt er unter anderem, im Team zu spielen oder für andere die Notenseiten umzublättern. "Kultur gehört zum Leben, sie ist für eine Kommune ein Grundnahrungsmittel", meint Thomas Busch. Für ihn und zahlreiche Unternehmer in der Region sind die Bergischen Symphoniker unverzichtbar. "Kultur ist wichtig, um die Menschen hier zu halten. Und sie ist ein wichtiger Bestandteil, um die Lebensqualität der Städte zu erhalten", sagt der Remscheider Harald Lux.

Für Klaus Krebs ist es auch wichtig, jüngere Besucher in die Konzerte zu bekommen. Er hilft dabei, dass sie regelmäßig kostenlose Eintrittskarten bekommen.

(RP)
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