Remscheid Wiertz wird Ende November zum Stadtdirektor gewählt

Remscheid · CDU setzt sich mit ihrem Wunsch durch.

 Kämmerer Sven Wiertz soll Stadtdirektor werden.

Kämmerer Sven Wiertz soll Stadtdirektor werden.

Foto: Jumo

Die Beratung der Tagesordnung steht immer am Anfang einer Ratssitzung und dauert üblicherweise nur ein paar Minuten. Gestern ging mehr als eine halbe Stunde ins Land, bevor die eigentliche Sitzung beginnen konnte.

Grund der Verzögerung: Der Wunsch der CDU, die von der Verwaltung auf die Tagesordnung gesetzte Wahl von Stadtkämmerer Sven Wiertz (SPD) zum Stadtdirektor und damit zum allgemeinen Vertreter des Oberbürgermeisters von der Tagesordnung zu nehmen. Ihr Vorschlag: Die Wahl soll Ende November stattfinden, kurz vor dem Ausscheiden des amtierenden Stadtdirektors Dr. Christian Henkelmann (CDU) in den Ruhestand.

Seit Tagen war hinter den Kulissen verhandelt worden - ohne Durchbruch. Dieser Termin gefiel der SPD sichtbar nicht, angespannt wanderte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) gestern zwischen den beiden Fraktionen hin und her, die sich mehrfach zu Beratungen in andere Räumen des Rathauses zurückzogen. Der Rest der Besucher und die anderen Fraktionen mussten derweil warten.

Die SPD lenkte dann ein. Das Ergebnis: CDU-Fraktionschef Jens Nettekoven bat den OB um die Vertagung der Wahl auf Ende November, SPD-Fraktionschef Sven Wolf erklärte, dass er sich freue, dass man Wiertz im November "gemeinsam" zum Stadtdirektor wählen werde.

Wie berichtetet, hatte die CDU zuvor angekündigt, Wiertz deutlich früher nicht mitwählen zu wollen. Dabei hatte sie zugleich klar gemacht, dass sie grundsätzlich keine Einwände gegen die Übernahme aller Funktionen des Kulturdezernenten Henkelmanns durch Wiertz hat. Alleine den frühen Termin empfindet sie als würdelos. Die SPD hatte erklärt, dass sie den Übergang der Verantwortung früh regeln wolle. Die Aussicht aber, eine so wichtige Personalie ohne die Stimmen der CDU anzugehen, mag dann zum Einlenken bewogen haben.

Der frühere SPD-Fraktionschef Hans Peter Meinecke verfolgte das Geschehen mit Verwunderung.

(hr)
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