Remscheid Werkzeugmuseum in neuem Licht

Remscheid · Der Remscheider Fotograf Thomas E. Wunsch hat die Kultureinrichtung selbst zum Kunstobjekt gemacht.

 Thomas Wunsch ist mit seiner Kamera durch die Gänge des Werkzeugmuseums gezogen und hat sich von den Exponaten inspirieren lassen. Die Sonderausstellung des Remscheider Künstlers ist die erste, die von der neuen Museumsleitung verantwortet wird.

Thomas Wunsch ist mit seiner Kamera durch die Gänge des Werkzeugmuseums gezogen und hat sich von den Exponaten inspirieren lassen. Die Sonderausstellung des Remscheider Künstlers ist die erste, die von der neuen Museumsleitung verantwortet wird.

Foto: Nico Hertgen

Thomas E. Wunsch hat mit seiner Kamera "Neue Perspektiven" für das Deutsche Werkzeugmuseum festgehalten. So der Titel seiner Sonderausstellung, die am Donnerstagabend im Museum eröffnet wurde und die dort trotz Karneval auf große Resonanz traf.

In 35 Aufnahmen hat der Remscheider Fotograf Details aus der Dauerausstellung mit der Kamera eingefangen und gibt damit den Betrachtern vielfach Rätsel auf. Denn auch Kenner des Museums werden sich so manches Mal fragen, wo denn der jeweilige Ausschnitt wohl zu finden ist. Dies räumte auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz ein, der die Ausstellung eröffnete. "Thomas Wunsch richtet den Blick auf Details dieses Hauses, das wir ja alle kennen. Damit gibt er uns Gelegenheit, das Museum auf eine neue Art kennenzulernen."

In der Tat ist man überrascht über die Formen- und Farbenvielfalt, die Wunsch bei seinen Rundgängen durchs Museum aufgespürt hat. Kobaltblauer Stahl in Maschinen, bezifferte, pittoreske Schubladen an einem Materialschrank und Patina bei einer Maschinenlampe - der Fotokünstler setzt die schönen Seiten des Museums in Szene. Bei manch einer Aufnahme würde man den Entstehungsort eher in einem Kunst-, denn in einem Industriemuseum vermuten. "Wo man hier auch hingeht, es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Wenn man sich bewegt, entstehen die besten Fotos", schilderte Thomas Wunsch sein Herantasten an gute Motive. Die Faszination für die Geschichte des bergischen Werkzeugs sei schon in seiner Kindheit entstanden, als er an jedem Wochenende dem Werkzeug- und dem damaligen Heimatmuseum einen Besuch abstattete.

OB Mast-Weisz betonte weiterhin, dass das Deutsche Werkzeugmuseum und das benachbarte sanierungsbedürftige Haus Cleff nur als Gesamtensemble zu betrachten seien. Insofern sei es wichtig, auch dafür eine Perspektive zu entwickeln. "Dazu ist aber das Engagement vieler notwendig. Für den Erhalt von Haus Cleff stehen wir alle in der Verantwortung", sagte er in Bezug auf den enormen Kraftakt, der für die Sanierung des maroden historischen Gebäudes zu stemmen ist. In diesem Zusammenhang dankte er Dr. Andreas Wallbrecht für sein Engagement. "Sie überlegen, wie man dieses Haus neu präsentieren kann, um ihm auch überregional die Bedeutung zu geben, die es verdient", lobte der OB.

Eine Neuerung hat Wallbrecht mit der ersten Sonderausstellung, die unter seine Verantwortung fällt, eingeführt. Die Bilder von Thomas E. Wunsch sind nicht nur in der großen Halle zu besichtigen, sondern schmücken die Flure bis hinein ins Obergeschoss. "Die Ausstellung soll das Haus verändern. Damit haben wir die Chance, neue Besucher anzusprechen", erklärte der Museumsdirektor.

Die Bilder von Thomas E. Wunsch sind bis zum 5. Juni zu den üblichen Öffnungszeiten im Deutschen Werkzeugmuseum, Cleffstraße 2 - 6, zu besichtigen.

(bona)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort