Remscheid Weniger Stinker auf der Freiheitstraße

Remscheid · Die Umweltzone in der City wurde 2014 verschärft. Das Ordnungsamt verhängte Bußgelder nach mehr als 2000 Verstößen.

 Seit dem 1. Juli 20 14 gilt die Umweltzone in der City.

Seit dem 1. Juli 20 14 gilt die Umweltzone in der City.

Foto: hertgen

Während in Lennep über Feinstaub- und Lärmbelästigung durch steigenden Fahrzeugverkehr nach dem Bau des geplanten Designer Outlet Centers diskutiert wird, gibt es in der Remscheider City schon eine Umweltzone. Sie schreibt seit 1. Juli 2014 für Autos die grüne Plakette vor, damit gesetzliche Grenzwerte für Stickstoffdioxid und Feinstaub nicht überschritten werden. Nicht alle Fahrer hielten sich an diese Einschränkung. "Wir haben vergangenes Jahr Bußgelder in Höhe von mehr als 100.000 Euro verhängt", bilanziert Jürgen Beckmann, Leiter des Ordnungsamtes.

Wie berichtet, wurde die Umweltzone verschärft: Hier haben nur Autos mit grüner Plakette freie Fahrt, andere müssen Ausweichrouten nehmen - wer beispielsweise zum Honsberg oder Kremenholl fahren möchte, steuert sein Ziel über die Alexander- und Presover Straße an.

Insgesamt 2168 Fälle von Verstößen registrierte das Ordnungsamt, wobei die Mitarbeiter nur den ruhenden Verkehr kontrollieren - auf den üblichen Runden der Verkehrsüberwachung. Für Kontrollen der "Stinker" im fließenden Verkehr ist die Polizei zuständig. Sie macht nach Angaben von Polizeisprecherin Anja Meis keine gezielten Kontrollen. "Aber wenn wir Verstöße bei anderen Kontrollen entdecken, ahnden wir sie auch mit Bußgeldern." Eine Statistik werde darüber nicht geführt.

Unter den Verkehrssündern, die das Ordnungsamt ertappte, waren einige Hundert, die auf der grünen Plakette nur das falsche Kennzeichen trugen. Denn es muss mit dem gültigen Nummernschild übereinstimmen. Sie kamen mit einem Verwarngeld von 35 Euro davon, wenn sie nachwiesen, dass sie sich schnell um die richtige Plakette kümmerten. Wer mit "Gelb" oder ohne Plakette erwischt wird, muss 80 Euro zahlen (plus 25 Euro fürs Verfahren und fünf Euro für Zustellung). "Einen Punkt in Flensburg gibt es aber nicht mehr", sagt Beckmann. Vor allem in den ersten Monaten nach der Verschärfung gab es viele Verstöße - im Juli allein 300. Inzwischen hätten viele ihren Fahrzeugpark angepasst, Autos gewechselt oder umgerüstet.

Die Umweltzone ist ein Punkt auf der Liste an Maßnahmen des Luftreinehalteplanes der Stadt Remscheid. Glücklich sei man mit dieser Maßnahme nicht gewesen, räumt Elke Ellenbeck vom Umweltamt ein. Sie erinnert an die Pläne zum Um- und Rückbau der Freiheitstraße. Dieser lasse sich nur mit Hilfe von Fördermitteln umsetzen. Doch an diesem Punkt kam man nicht weiter.

Im Luftreinehalteplan sind auch Möglichkeiten aufgelistet, die Emissionen eindämmen - grüne Welle-Ampelschaltungen, Park&Ride-Plätze, Parkleitsysteme, Förderung des Schienen- und Radverkehrs. Aber immerhin hätten viele wie beispielsweise Stadtwerke und Technischen Betriebe ihre Flotte auf schadstoffarme Fahrzeuge umgestellt, bilanziert Ellenbeck.

(RP)
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