Remscheid Weber: "Wir brauchen treue Mitglieder"

Remscheid · Knapp 50 Abgänge hat der Fußballverein SG Hackenberg in jüngster Zeit zu verzeichnen.

Die Gegenwart der SG Hackenberg wird von einem Schwebezustand zwischen gestern und morgen bestimmt. Denn noch ist nicht klar, wann die Bauarbeiten für die erweiterte Sportanlage auf dem Hackenberg beginnen und wohin die SG während der Bauphase ihren Spiel- und Trainingsbetrieb verlagern wird. "Die Gerüchteküche ist das, was uns im Moment am meisten zu schaffen macht. Unter den Mitgliedern hat jeder mal irgendwo irgendwann irgendwas gehört. Darauf werden wir natürlich angesprochen", sagte Joachim Weber, Vorsitzender des Lenneper Fußballvereins, am Rande des Empfangs, zu dem die SG Politik, Verwaltung und weitere Gäste während des Pfingstturniers geladen hatte. Dabei galt Webers ausdrücklicher Dank dem mit Frank Dehnke und Herbert Thelen vertretenen Vorstand der Stadtsparkasse, für ihre großzügige finanzielle Unterstützung.

Als Ersatz für die im Röntgen-Stadion durch die DOC-Ansiedlung wegfallenden Sportflächen soll die Anlage Hackenberg ausgebaut werden. Dass Anwohner versuchen werden, diese Pläne auf dem Rechtsweg zu verhindern, sei nicht ausgeschlossen, mutmaßt Joachim Weber. Konkretes wisse man zwar nicht, aber "wir haben gehört, dass sich Leute zu einer Klage zusammenschließen werden." Das Pfingstturnier ist für den Verein eine Veranstaltung mit Renommee, die es unbedingt aufrechtzuerhalten gilt. Auch die Einnahmen sind wichtig. "Wir gehen davon aus, dass wir 2017 noch einmal den Hackenberg dazu nutzen können. Dann werden wir aber zwei Jahre lang ausweichen müssen."

Für die Spiele sei das Stadion Reinshagen eine Alternative. Das Rahmenprogramm und hierbei besonders die Abendveranstaltungen müssten aber in Lennep stattfinden. 80 Prozent der Besucher kämen aus der Röntgenstadt, davon die meisten sogar vom Hackenberg selbst. Der Vereinsvorsitzende wünscht sich sehr, dass es alsbald verbindliche Aussagen für die Bauzeit gibt. Knapp 50 Abgänge habe die SG in letzter Zeit zu verzeichnen, was Weber entscheidend auf die unsichere Situation zurückführt. Längere Fahrzeiten zum Ausweichstandort seien für manche Familien ein Problem. Außerdem wollten Eltern heute zunehmend nicht mehr, dass ihre Kinder auf Asche Fußball spielten. Weil dies während der Übergangsphase nicht geklärt sei, würde mit einem Vereinswechsel reagiert. "Wir brauchen aber Mitglieder, die dem Verein auch in schwierigen Zeiten die Treue halten." Dabei sei indiskutabel, wenn man jetzt den Verein verlasse, um dann nach zwei Jahren wieder zurückzukehren, um die moderne Sportanlage zu nutzen.

(RP)
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