Remscheid Das Beverwasser hat Top-Qualität

Remscheid · Die Wasserqualität der Talsperre ist an allen vier Badestellen gut bis sehr gut. Das belegen Messungen.

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Foto: Ralph Matzerath

Die anhaltende Hitze lockt viele Besucher an die Bevertalsperre. Das Baden dort ist unbedenklich - trotz der Gülle-Katastrophe in der benachbarten Neye-Talsperre vom 18. März. Bereits Mitte Mai hatte der Oberbergische Kreis seine Wasserkontrollen an den vier Badestellen wieder aufgenommen: Die Qualität an der "Zornigen Ameise" und am Campingplatz II wird mit "sehr gut", am Campingplatz I und in Käfernberg mit "gut" bewertet. Die Proben wurden von einem Mitarbeiter des Kreisumweltamts entnommen, an allen Badestellen war die Sichttiefe zwei Meter und mehr.

Sie wurden auf zwei Erreger untersucht - die Darmkeime Escherichia coli (E. coli) und Enterokokken. Beide sind Zeichen für Verunreinigung des Wassers mit Fäkalien tierlicher oder menschlicher Art. E. coli ist leicht nachzuweisen. An der "Zornigen Ameise" lag der Messwert bei weniger als 15 pro 100 Milliliter Wasser, beim Campingplatz bei 15 pro 100 Milliliter. Bei den anderen beiden fanden sich mehr Keime - jeweils 160 pro 100 Milliliter Badewasser. Allerdings sind das Werte weit weg von solchen, die Sorgen bereiten würden.

 Baden in der Bever - das Wasser hat in seiner Qualität nicht durch die Gülle-Katastrophe in der Neye-Talsperre gelitten. Besucher können es unbedenklich genießen.

Baden in der Bever - das Wasser hat in seiner Qualität nicht durch die Gülle-Katastrophe in der Neye-Talsperre gelitten. Besucher können es unbedenklich genießen.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Enterokokken sind ebenfalls tierischer oder menschlicher Herkunft, aber im Vergleich zu den E.-coli-Keimen widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse und haben somit eine höhere Dauerhaftigkeit. Allerdings vermehren sie sich nicht im Wasser - daher können entsprechende Vorkommnisse auch schon länger zurückliegen. Die Belastung in den Badestellen der Bever mit Enterokokken liegt an den beiden Campingplätzen I und II bei jeweils null Keimen pro 100 Milliliter Wasser, an der "Zornigen Ameise" wurde lediglich ein Keim pro 100 Milliliter gefunden. Dagegen wies die Badestelle Käfernberg eine Belastung von 89 Keimen pro 100 Milliliter Wasser auf. "Ein Blaualgen-Vorkommen wie im vergangenen Jahr gibt es indes in diesem Jahr nicht", bestätigt Susanne Fischer. Die stellvertretende Pressesprecherin des Wupperverbands kann auch alle Sorgen zerstreuen, dass die Gülle-Belastung in der Neye-Talsperre irgendwelche Auswirkungen auf die Badegewässerqualität der Bever haben könnte: "Das ist definitiv nicht der Fall. Die Gülle, die in die Neye verbracht worden war, hat im Tiefenwasser eine Blase gebildet, das Oberflächenwasser war davon nicht betroffen", berichtet sie. Ein Austausch zwischen den Talsperren - dies betrifft auch die Wupper-Talsperre - bestehe lediglich auf der Ebene des Oberflächenwassers. Zudem waren die Schieber des Stollens, der beide Talsperren miteinander verbindet, direkt nach Bekanntwerden der Katastrophe geschlossen worden. Kein kontaminiertes Wasser gelangte daher in die Bever.

In den vergangenen Monaten wurden 100 000 Kubikmeter verunreinigtes Wasser aus der Neye-Talsperre im Hückeswagener Klärwerk an der Schnabelsmühle gereinigt. Dennoch beobachten die Experten des Wupperverbands die Neye nach wie vor genau. Susanne Fischer: "Durch die Nährstoffansammlung, die durch das Gülle-Wasser-Gemisch am Boden der Talsperre entstanden ist, hat sich dort ein extrem sauerstoffarmes Gebiet gebildet, das für die Talsperre negative Auswirkungen haben kann." Die Experten seien gerade auf der Suche nach einer Lösung für dieses Problem.

Das einzige Bever-Problem, die anfangs noch kühlen Wassertemperaturen dürfte die Hitze inzwischen abgemildert haben.

(RP)
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