Remscheid Waldgenossenschaft wächst weiter

Remscheid · Steigende Immobilienpreise machen das Geschäft aber schwerer. Derzeit sind rund 50 Hektar im Besitz.

 Markus Wolff ist Vorsitzender der Waldgenossenschaft.

Markus Wolff ist Vorsitzender der Waldgenossenschaft.

Foto: Jumo

Die Waldgenossenschaft Remscheid ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen. So stieg die Zahl der Mitglieder der bislang ersten und einzigen Bürgerwaldgenossenschaft Deutschlands auf 168, wie der Vorstandsvorsitzende Markus Wolff bei der Generalversammlung im Röntgen-Museum sagte. Die Genossenschaft besitzt etwa 50 Hektar Waldfläche und hat ein Geschäftsguthaben von rund 580 000 Euro - davon liquide Mittel in Höhe von etwa 200 000 Euro. Ein Zehntel des Waldes wird nicht bewirtschaftet und als Naturwald belassen.

Angesichts der steigenden Preise bei Immobilien hat die Waldgenossenschaft allerdings auch verstärkt Probleme, Grundstücke zu akzeptablen Konditionen zu finden. "Die Immobilienpreise schießen durch die Decke - und der Wald ist da keine Ausnahme", berichtete Wolff. Die Preise starten bei etwa einem Euro pro Quadratmeter, können jedoch mitunter auch deutlich höher liegen.

Der Bilanzgewinn der Waldgenossenschaftbelief sich im vergangenen Jahr auf rund 6.900 Euro. Die Mitglieder entschieden am Samstag, den Gewinn erneut nicht als Dividende auszuschütten, sondern in die freiwillige Ergebnisrücklage einzustellen. Laut einer Umfrage steht unter den Genossenschaftlern vor allem die Unterstützung der ökologischen Waldbewirtschaftung im Vordergrund. Mit der Auszahlung einer Dividende rechnen viele gar nicht oder erst nach einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren.

Die im März 2013 gegründete Waldgenossenschaft leistet zudem "Aufbauhilfe" bei der Gründung anderer Genossenschaften dieser Art im Land. Im Dezember hat die Waldgenossenschaft ein 50-seitiges Handbuch erstellt, das im Auftrag des Landesbetriebes Wald und Holz NRW angefertigt wurde. Der Leitfaden entstand im Rahmen des Projekts "Gemeinschaftliche Waldbewirtschaftung".

Für das laufende Jahr planen die Genossenschafter unter anderem im Herbst eine gemeinsame Pflanzaktion mit der Klimaallianz. Überdies ist gemeinsam mit dem Augusta-Hardt-Heim in Lennep am 11. Dezember ein Weihnachtsbasar vorgesehen, der an der Kirche am Hasenberg stattfinden soll.

Mittlerweile macht die Waldgenossenschaft aber auch international von sich reden. So kamen im vergangenen Oktober Wissenschaftler aus Südkorea, um sich in Remscheid über die Möglichkeiten der Bewirtschaftung von kleineren Privatwäldern zu informieren.

(RP)
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