Stadtansichten Hasten Von Reichtum und harter Arbeit

Remscheid · In unserer neuen Serie "Stadtansichten" gehen wir auf historische Spurensuche und greifen dabei tief in die Schatzkiste des Stadtarchivs. Historische Fotos zeigen Remscheid wie es früher war. Wir beginnen in Hasten zur Zeit der Jahrhundertwende.

Von Reichtum und harter Arbeit
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Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hat Hasten noch den Charme des Ländlichen, doch gleichzeitig muss man sich den Ort laut und unruhig vorstellen. Denn längst sind dort die Folgen einer sich rasant entwickelnden Industrialisierung sichtbar, die vielen Menschen harte Arbeit und einigen von ihnen großen Reichtum brachte. Häufig auch dicht neben herrschaftlichen Bürgervillen verrichten Kleinschmieden ihr hämmerndes, dampfendes und kreischendes Tagewerk. Das wohl prägnanteste Beispiel ist das Haus Cleff. Die Brüder Friedrich und Carl Cleff haben das großbürgerliche Haus 1847 von dem Kaufmann Ulenberg erworben und bewohnten es 60 Jahre lang. Sie waren Kaufleute und Werkzeugfabrikanten. Direkt neben der 1778 errichteten Villa bauten sie ein Kontorgebäude mit Dampfmaschine. Das damalige Kontor ist heute der Kopfbau des Werkzeugmuseums und zugleich Bestandteil des Historischen Zentrums der Stadt.

So steht das derzeit wegen Käferbefalls geschlossene Haus Cleff, das 1927 von der Stadt Remscheid erworben und seither als Heimatmuseum genutzt wird, als in Remscheid wohl einzigartiges Bauwerk und Zeuge einer längst vergangenen Epoche.

Auch andere Häuser blieben erhalten. Sie überstanden die Wirren der Zeit und auch das Bombardement der Stadt im Zweiten Weltkrieg. Von vielen gibt es aber nur noch alte Fotos. Sie zeugen von Fabrikantenherrlichkeit, aber auch von harter Arbeit etwa in den vielen kleinen Schlittschuhfabriken, die in Hasten auch rund um das heutige Museum angesiedelt waren, und von ländlicher Idylle.

(bu)
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