Remscheid Visuelles Wörterbuch soll bei Integration helfen

Remscheid · IG Metall und die Firma Edscha finanzieren über Spenden den Kauf des Nachschlagwerks, das den Spracherwerb fördert.

 Bei der "Leseprobe" des visuellen Wörterbuches: Torsten Greiner, Bettina Reckert, Marko Röhrig und Peter Laerberg (v.l.).

Bei der "Leseprobe" des visuellen Wörterbuches: Torsten Greiner, Bettina Reckert, Marko Röhrig und Peter Laerberg (v.l.).

Foto: jürgen moll

Für die IG Metall Remscheid-Solingen steht fest, dass Integration nur über die Sprache gelingen kann. Deshalb finanzierte sie über Spenden den Kauf von bereits 200 visuellen Wörterbüchern für Flüchtlinge in Remscheid, Solingen und dem Bergischen Land. Mitarbeiter der Firma Edscha sammelten seit November 2015 Geld, um sich an der Aktion zu beteiligen. Über 800 Euro kamen dabei zusammen, die Edscha auf 2000 aufstockte. Das reicht für den Kauf von etwa 200 weiteren Büchern.

"Es ist wirklich wunderbar, dass unsere Mitarbeiter sich so engagiert haben", sagte Edscha-Geschäftsführer Torsten Greiner gestern während der Spendenübergabe. Als globales Unternehmen mit 13 internationalen Standorten habe man nicht lange überlegen müssen, um sich an der Aktion der IG Metall Remscheid-Solingen zu beteiligen, zumal auch Greiner die Sprache als Kern der Integration sieht und deren Erlernen als ersten Schritt bezeichnete. "Integration ist für uns keine Frage, sondern eine Aufgabe", meinte Greiner.

Um diese Aufgabe dann auch meistern zu können, eignen sich die visuellen Wörterbücher durch ihr Konzept sehr gut. 7.500 deutsche Begriffe samt deren zugehörigen Lautschriften umfasst das Nachschlagewerk. Was welches Wort bedeutet, zeigen die 3.000 Bilder auf sehr anschauliche Weise. Die verzeichneten Begriffe decken dabei alle Bereiche des Lebens ab. Von Arbeit und Beruf, über Freizeit, Sport und Verkehr bis hin zu Themen wie Gesundheit und Medizin helfen die Nachschlagewerke Flüchtlingen dabei, die richtigen deutschen Begriffe zu finden und sich so leichter verständigen zu können.

Marko Röhrig, Geschäftsführer der IG Metall Remscheid-Solingen, ist mit dem Verlauf der Aktion bisher sehr zufrieden. Er habe von Helfern und Flüchtlingen nur positive Rückmeldungen erhalten. "Sie waren alle begeistert, wenn wir die Bücher verteilt haben", sagte Röhrig und bedankte sich bei Edscha und deren Mitarbeitern für die Unterstützung der Aktion.

Lobende Worte hatte auch Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz übrig. "Ich kannte das Buch bereits und habe die Aktion sofort für eine tolle Idee gehalten", sagte Mast-Weisz. Derzeit sei das Thema Flüchtlinge vor allem von der Diskussion möglicher Probleme gekennzeichnet, so dass es gerade jetzt umso wichtiger sei, ein Zeichen zu setzen.

"Wir müssen die Integrationskultur fortsetzen", meinte der Oberbürgermeister.

(RP)
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