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Remscheid Viele Gags für die falsche Generation

Remscheid · Jacqueline Feldmann gastierte mit ihrem Programm "Zum Glück verrückt" im Rotationstheater.

 Jacqueline Feldmann hatte es nicht leicht, mit ihren Geschichten für junge Menschen beim älteren Publikum zu landen.

Jacqueline Feldmann hatte es nicht leicht, mit ihren Geschichten für junge Menschen beim älteren Publikum zu landen.

Foto: Michael Schütz

Erprobt ist Jacqueline Feldmann schon längst: Bei bekannten Comedy-Formaten wie "Nightwash" oder "1Live Generation Gag" stand die 22-jährige Lüdenscheiderin bereits auf der Bühne und vor der Kamera. Als gefragte Künstlerin wird sie gefeiert, allerdings bei einem ganz anderen Publikum als jenes im Rotationstheater. Statt junger Erwachsener und Studenten traf Feldmann dort auf ein Publikum mittleren Alters, bei dem ihre Gags über "Hello Kitty" und dessen ausschweifende Vermarktung oder Soziale Netzwerke kaum zündeten, wie sie es eigentlich bei einem wesentlich jüngerem Comedypublikum gewohnt ist. Gelacht wurde bei ihrem Auftritt in Lennep aber dennoch. Hauptsächlich zum Schluss, als die 22-Jährige in die Trickkiste griff, ein bisschen kabarettistischer wurde und beispielsweise über die FDP herzog oder über ihre Ausbildung zur Steuerfachfrau beim Dortmunder Finanzamt erzählte. Talent hat die junge Frau.

Doch zu Beginn noch musste sie mit ihrem typisch bergischen Publikum erst einmal warm werden: Sie trat auf, stellte sich vor und gab dann Anweisungen: "Ich werde jetzt noch mal hinter dem Vorhang verschwinden und mich selbst ansagen und dann erwarte ich von euch, dass ihr Mal richtig ausflippt." Das klappte. Daraufhin gab es von Feldmann auch noch den Titel "Bergisch Party People". Mit Einzelnen aus dem Publikum suchte sie den Kontakt, griff sich gezielt Leute heraus, sprach sie an. Alles bestens. Lediglich von der Thematik einer jungen Frau, Anfang 20, fühlten sich die meisten im Saal nicht so recht angesprochen. Den Titel ihres Programmes machte Jacqueline Feldmann alle Ehre: In "Zum Glück verrückt" erzählte sie von Freundin Franzi, "die mit beiden Beinen voll auf dem Schlauch steht", von ihren Erlebnissen und Gedanken, die zeigten, dass die Lüdenscheiderin eine ganz verrückte Rockröhre ist, die viel Spaß im Leben sucht. Deshalb kündigte sie beim Finanzamt, obwohl sie längst Beamtin auf Lebenszeit war. Am Ende hatte sie einen ganz praktischen Rat, selbst für ihr wesentlich erfahreneres Publikum, um dem Alltag zu entfliehen und Glück zu verspüren. Egal wie verrückt die Idee zu Beginn erscheint: "Einfach mal machen."

(RP)
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