Remscheid Viele Bürger nutzen den DOC-Infoabend

Remscheid · 300 Besucher kamen zum Infoabend nach Hackenberg. Viele nutzen die Chance zu Einzelgesprächen mit Gutachtern und Architekten.

 So soll es aussehen - an Schautafeln konnten sich Besucher gestern im Forum Hackenberg vor Beginn des Infoabends die Planungsideen zum DOC anschauen.

So soll es aussehen - an Schautafeln konnten sich Besucher gestern im Forum Hackenberg vor Beginn des Infoabends die Planungsideen zum DOC anschauen.

Foto: Nico Hertgen

Sehr gut besucht war gestern Abend die Infoveranstaltung der Stadt zum DOC in Lennep. Rund 300 Besucher folgten im Forum Hackenberg den Ausführungen der Gutachter, hörten die Argumente von DOC-Gegnern (die verteilten vor der Halle Handzettel) und DOC-Befürwortern und diskutierten im Anschluss das Projekt. Die Stadt hatte Sicherheitsleute eingesetzt, um einen ruhigen Ablauf zu ermöglichen.

Gut genutzt wurde die Möglichkeit, schon im Vorfeld mit den Planern zu diskutieren. So wie Volker Steckel. "Meine Garage ist weg", sagt er nach einem genauen Blick auf den Bauplan für das DOC. Da, wo jetzt noch sein Motorrad untergestellt ist, ist eine Geschäftsfläche eingezeichnet. Von seiner Vermieterin habe er noch nichts gehört. Auch die anwesenden Architekten können ihm da nicht weiterhelfen.

Nicht zufrieden mit den Antworten ist auch Bernd Golimowski. Sein Haus liegt unmittelbar an der Einfahrt zum geplanten Parkhaus am Kirmesplatz. Seine Sorge: Werden die Lärmschutzwerte wirklich eingehalten, wie ihm die Gutachter nun versichern. Oder muss er selber in Lärmschutz investieren. "Ich überlege, ob ich klage", sagte er.

Viel zu tun hat auch DOC-Architekt Reinhold Kroh, "Uns wurde bergischer Stil versprochen", sagt die Lenneperin Elke Meierling. Davon können bei den gezeigten DOC-Skizzen keine Rede sein. Sie ist enttäuscht. Ebenso wie Peter Kewerhoff. Für ihn ist das DOC ein architektonischer "Fremdkörper", der sich weder mit der Altstadt noch mit der Neustadt verträgt.

Für ein DOC haben bei der Bürgerbefragung vor drei Jahren Caroline Nitschke und ihre Mutter Petra gestimmt. Sie kommen aus Lüttringhausen und hätten das DOC lieber an der Blume gesehen. Die Lage mit direkter Anbindung an die Autobahn sei perfekt. Caroline studiert Stadtplanung und ist gespannt, wie man ein solches Großprojekt plant.

Derweil geht Martin Gerhardts von der Gruppe PRO DOC noch einmal seine Stichpunkte für seinen Vortrag durch. Er ist froh, dass an diesem Abend die DOC-Gegner in der Überzahl zu sein scheinen. "Genau an sie will ich mich ja mit meinem Appell wenden."

Im Saal lädt Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) in seiner Begrüßungsrede die Bürger ein, sich im Mai in der Phase der Offenlage mit Kritik und Anregungen ins Projekt einzubringen. Er macht klar, dass er die Bedenken ernst nimmt, er aber vom Erfolg der Ansiedlung überzeugt ist. Remscheid könne mit dem DOC "wieder zur Marke werden", könne Touristen locken und Jobs für junge Menschen schaffen. Ob ein DOC in 20 Jahren noch funktioniere, sei mit Sicherheit nicht zu sagen. Mit McArthurGlen habe man aber den "erfahrensten und erfolgreichsten Partner" in diesem Segment.

Weitere Berichte über den DOC-Abend lesen sie morgen in der BM.

(RP)
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