Remscheid Vermittlerin zwischen den Kulturen

Remscheid · Michaela Pappas ist neue Leiterin des Fördervereins für Interkulturelle Erziehung (IKE). Über Sprache alleine lernt man eine Kultur nicht kennen.

Remscheid: Vermittlerin zwischen den Kulturen
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Der Förderverein für Interkulturelle Erziehung (IKE) hat eine neue Geschäftsführerin: Die 50-jährige Michaela Pappas aus Wuppertal tritt die Nachfolge der langjährigen Leiterin Elke Wende an und möchte künftig die Vereinsarbeit noch effektiver gestalten. Der persönliche Kontakt zu Klienten und Mitarbeitern sowie schnelles Handeln nach Bedarf sind ihr wichtig, ebenso wie der Fortbestand und Ausbau der aktuellen Angebote. "Ich fühle mich super wohl hier und freue mich auf die gemeinsame Arbeit."

Dass Michaela Pappas die richtige für den Posten ist, war der Vereinsvorsitzenden Erden Ankay-Nachtwein schnell klar: "Es war nicht schwer, sich für Pappas zu entscheiden. Sie bringt vielfältige Begabungen und Talente mit sowie das Verständnis und Gefühl für ein interkulturelles Leben, was für unsere Arbeit wichtig ist."

Pappas, Ehefrau eines Griechen und Mutter zweier Kinder, verfügt nämlich, neben Ausbildung und Studium, über einen großen Erfahrungsschatz mit interkultureller Bildung innerhalb der Familie, aber auch im Ausland: Nach einer kaufmännischen Ausbildung als Speditionskauffrau absolvierte sie ein Magisterstudium in neugriechischer und byzantinischer Philologie, Germanistik und Philosophie. 1999 zog sie mit ihrer Familie nach Griechenland. "Dort habe ich vor allem in der Übersetzung gearbeitet und unterrichtet, sowohl Deutsch als auch Griechisch." Die dafür nötigen Pädagogikkenntnisse hat sie sich schließlich im Selbststudium beigebracht.

"Bei dieser Arbeit habe ich festgestellt, dass interkulturelle Kompetenzen nicht nur durch die Sprache erworben werden, sondern auch viel mit der Kultur zu tun hat." Eine Erkenntnis, die sie auch bei ihren zwei Kindern (13 und 15 Jahre) umsetzt. Sie wachsen zweisprachig auf, und beide Kulturen sind in ihrem Alltag eingebunden.

Nach der Rückkehr mit ihrer Familie aus Griechenland, stieg sie 2007 in ein privates Institut ein, in Kooperation mit der Universität Bochum, wo sie in der Lehrerfortbildung tätig war. "Später bin ich dann in die Geschäftsführung eingestiegen und habe organisatorische Aufgaben übernommen." Die Arbeit füllte sie aber nicht vollends aus: "Mir fehlte der interkulturelle Aspekt", sagt die 50-Jährige. Sie ist froh, ihn nun in ihrer neuen Tätigkeit bei der IKE gefunden zu haben.

In ihrer neuen Position möchte sie die Arbeit des Vereins weiter vorantreiben: "Wir wollen das Bestehende weiter ausbauen, unsere Frauenkurse noch internationaler machen und vor allem dort, wo Bedarf ist, schneller und problemlos helfen." Das ist ihr vor allem in Anbetracht der aktuellen Flüchtlingssituation ein wichtiges Anliegen.

(sebu)
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