Remscheid Verkehrserziehung auf der Balkantrasse

Remscheid · Polizei und Verkehrswacht informieren in Bergisch Born über sicheres Miteinander im Straßenverkehr.

 Die Balkantrasse ist bei vielen beliebt. Damit jeder auch sicher unterwegs ist, informieren seit gestern Polizei und Verkehrswacht: Michael Wenner, Uwe Orthmann, Oliver und Flemming Müller sowie Thorsten Althoff (v.l.).

Die Balkantrasse ist bei vielen beliebt. Damit jeder auch sicher unterwegs ist, informieren seit gestern Polizei und Verkehrswacht: Michael Wenner, Uwe Orthmann, Oliver und Flemming Müller sowie Thorsten Althoff (v.l.).

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Polizei und Verkehrswacht haben gestern ihre Veranstaltungsreihe "Gemeinsam auf der Trasse! Aber sicher!" gestartet. Radfahrer, Fußgänger und Inline-Skater werden an mehreren Tagen über das richtige Verhalten auf der Balkantrasse informiert.

Klaus Lind ist regelmäßig mit seinem Mountainbike auf der Balkantrasse unterwegs, hin und wieder kommt auch Ehefrau Adelheid mit ihrem E-Bike mit. An diesem Dienstag unterbricht das Paar seine Tour in Bergisch Born, um mit der Polizei über das richtige Verhalten auf dem Geh- und Radweg zu sprechen. Zudem können sich die beiden und alle weiteren Bürger dort mit Getränken stärken.

Die Polizei hat an der Abzweigung der Trasse nach Hückeswagen einen Info-Wagen aufgestellt. Die Beamten aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis und aus Remscheid geben Tipps für das sichere Radfahren und den vernünftigen Umgang aller Verkehrsteilnehmer. Zudem bieten die Verkehrswachten aus Remscheid und dem Rheinisch-Bergischen Kreis an, Fahrräder kontrollieren und codieren zu lassen.

"Uns geht es mit der Aktion darum, dass die Bürger ihre Freizeit hier genießen und sicher unterwegs sein können", sagt Ulrich Schramm, Hauptkommissar im Bereich "Unfallprävention und Opferschutz" der Polizei des Rheinisch-Bergischen Kreises. Bereits im vergangenen Jahr war die Behörde mit der Info-Aktion gestartet, aufgrund der guten Erfahrungen wird sie nun wiederholt.

Eine Statistik, wie viele Personen sich bei Unfällen auf der Balkantrasse verletzt haben, gibt es zwar nicht. Allerdings bildeten die Radfahrer bei den verletzten Personen im vergangenen Jahr mit fast einem Viertel die stärkste Gruppe im Kreisgebiet. Und im Bereich Remscheid wurden 2014 insgesamt 354 Menschen bei Unfällen verletzt, zwei Personen starben.

Angesichts dieser Zahl ist gerade auf einem kombinierten Geh- und Radweg wie der Balkantrasse ein umsichtiges Verhalten wichtig. Und auch wenn das Verständnis für den anderen gewachsen ist, besteht weiterhin Aufklärungsbedarf. Allerdings erreichen Polizei und Verkehrswacht offenbar nicht alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen: "Hier fuhr eben ein Radrennfahrer ohne Rücksicht mit voller Geschwindigkeit vorbei", sagt Bernd Schäfer von der Verkehrswacht Remscheid. "Manche Leute sind eben einfach beratungsresistent."

Ein Problem sind nach Angaben der Polizei auch viele Hundehalter, die beim Gassigehen zu viel Spiel in der automatischen Hundeleine lassen und gefährliche "Stolperfallen" verursachen. Für anfahrende Radfahrer seien die Leinen dann kaum und viel zu spät zu sehen. Für Radler Klaus Lind wäre die Situation auf der Trasse schon deutlich entspannter, wenn sich die Fußgänger auf dem Weg links hielten. "Dann sehen sie direkt die entgegenkommenden Radfahrer und werden von den überholenden Radlern auch nicht erschreckt", erklärt er. Auch Verkehrswacht-Vertreter Schäfer empfiehlt diese Methode. "Man sollte so gehen wie auf der Landstraße!" Dann könnten brenzlige Situationen vermieden werden.

(RP)
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