Remscheid Unkraut im Pflaster ist ein Dorn im Auge

Remscheid · Bezirksbürgermeister Markus Kötter fordert wirksame Strategien gegen Wildwuchs. Zentrale Stellen sollen tipptopp sein.

 Derzeit wirkt das Altstadtpflaster recht gepflegt, weil Unkraut mit einem neuen Verfahren beseitigt wurde. Aber in einigen Ecken - wie hier in Kraspütt - wuchert es.

Derzeit wirkt das Altstadtpflaster recht gepflegt, weil Unkraut mit einem neuen Verfahren beseitigt wurde. Aber in einigen Ecken - wie hier in Kraspütt - wuchert es.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Viele nennen es Unkraut, einige Wildkraut und andere - wie Bezirksbürgermeister Markus Kötter - Spontanvegetation. Aber niemand kann den Pflanzen, die aus den Fugen des Altstadtpflasters wuchern, etwas Positives abgewinnen. Doch wie sollen sie bekämpft werden? Diese Frage scheint noch nicht geklärt. Eine Langzeitwirkung der Wunderwaffe "thermische Behandlung" zweifelt Markus Kötter, der eine Anfrage zu dem Thema gestellt hatte, jedenfalls an.

Die Technischen Betriebe Remscheid (TBR) sind dem Wildwuchs probeweise mit einem speziellen Gerät zu Leibe gerückt. Es bringt heißes Wasser mit einer Zuckerlösung auf, um die Eiweißverbindungen im Unkraut, Moos und Algen zu zerstören. Der Hersteller preist es als "effektivste und energiesparendste Methode für die nicht-chemische Unkrautbekämpfung" an. Und Roland Wagner, Personalamtsleiter der Stadt, erklärte in der Sitzung der Bezirksvertretung Lennep, dass die Nachbarkommune Wermelskirchen mit dem Verfahren gute Erfahrungen gemacht habe und das Gerät vermieten würde.

Das Problem sei, so Kötter, von Berufs wegen ein Fachmann in Sachen Grünpflege, "dass man diese Methode alle sechs bis acht Wochen wiederholen muss". Denn die Wurzeln bleiben unbeschadet und treiben schnell wieder aus. Da auf nicht gärtnerisch bearbeiteten Flächen keine Herbizide (chemische Unkrautvernichtungsmittel) versprüht werden dürfen, bleibe eigentlich nur die Bekämpfung auf mechanische Art - sprich herausbürsten, wie es auch vorher praktiziert wurde. Nach Angaben der Stadtverwaltung leide aber das Pflaster unter einer solchen Rosskur.

Welche Strategie die TBR auch immer fahren, so Kötter, es sei wichtig, dass die Lenneper Altstadt sauber und gepflegt aussieht - nicht zuletzt, wenn Touristen in die Gassen strömen und beim Cappuccino oder Bier auf der Außenterrasse eines Cafés ihre Blicke schweifen lassen. "Sie erwarten genauso wie wir am Urlaubsort gepflegte Straßen und Anlagen. Die Hot Spots in der Stadt sollten tipptopp aussehen."

(RP)
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