Remscheid Trecknase - Stadt kündigt Baufirma

Remscheid · TBR: Qualität der Schottertragschicht erreichte nicht die in der Ausschreibung geforderte Qualität. Nun sucht die Stadt nach einer Firma, die in die Bresche springt. Klar ist schon jetzt: Die Baustelle wird länger bleiben als geplant.

 " Der Umbau der Trecknase wird länger als geplant dauern. Die Anbindung der Kölner Straße könnte sich verzögern.

" Der Umbau der Trecknase wird länger als geplant dauern. Die Anbindung der Kölner Straße könnte sich verzögern.

Foto: Moll Jürgen

Dass auf Remscheids wichtigster und größter Straßenbaustelle am Knoten Trecknase zuletzt recht wenig passierte, konnten aufmerksame Pendler seit Tagen beobachten. Dass es Differenzen über die abgelieferte Arbeit zwischen Stadt und der ausführende Baufirma gab, hatte die BM bereits in der vergangenen Woche gemeldet. Mehr wollte die Stadt da aber (noch) nicht sagen.

Gestern äußerten sich Stadt und die Technischen Betriebe (TBR) erstmals offiziell und nannten Gründe. Die "für die Bauausführung ausgeschriebenen Qualitäten beim Einbau der Schottertragschicht" sei von der beauftragten Firma nicht eingehalten worden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Praktisch geht es darum, dass die als Untergrund für die Asphaltdecke dienende Schotterschicht nicht genügend verdichtet wurde. Das ist aber notwendig, damit die darauf liegende Fahrbahn sich später unter Druck nicht verformt. Der Asphalt muss nun wieder entfernt, der Schotter nachverdichtet werden. Als die Mängel festgestellt wurden, sei der Firma eine Frist zur Nachbesserung eingeräumt worden. Die habe diese ungenutzt verstreichen lassen. Die Stadt hat als Konsequenz nun den Vertrag mit der Firma "aus wichtigem Grund" gekündigt. Sie erklärte diesen Schritt gestern als "unumgänglich".

Eine Folge aus dieser Entwicklung: Der Umbau der Trecknase wird länger als geplant dauern. Wie diese "zeitliche Verzögerung" aussehen wird, dazu gab es gestern keine exakte Einschätzung. Rund vier Wochen, so schätzt TBR-Leiter Michael Zirngiebl, wird eine Firma brauchen, um die Situation zu reparieren. Doch die muss erst gefunden werden, die Baubranche hat gut zu tun. Um die "Verzögerung so gering wie möglich zu halten" hat sich die Stadt auf die Suche nach einer Firma gemacht, die in die Bresche springen kann. Erste Gespräche dazu soll es in dieser Woche geben. Die Kosten für die Reparatur, sowie für die länger benötigte Verkehrseinrichtung durch eine Fachfirma, will sich die Stadt wiederholen.

 # Die für die Bauausführung ausgeschriebenen Qualitäten beim Einbau der Schottertragschicht (vorne links) sei von der Firma nicht eingehalten worden, heißt es von der Stadt.

# Die für die Bauausführung ausgeschriebenen Qualitäten beim Einbau der Schottertragschicht (vorne links) sei von der Firma nicht eingehalten worden, heißt es von der Stadt.

Foto: Jürgen Moll

Am Tag nach Rosenmontag war die Großbaustelle auf der mit 40.000 Autos pro Tag meistbefahrenen Kreuzung Remscheids gestartet. Der Plan: 15 Monate soll der 4,5 Millionen Euro teure Ausbau dauern, unterteilt in zwei Bauphasen - neun und sechs Monate lang.

Der Ausbau der Trecknase ist seit Jahren ein Thema. Wegen der DOC-Pläne in Lennep bekam das Projekt oberste Priorität.

Die vorsichtige Wortwahl des gestrigen Pressetextes zeigt, dass die Stadt bemüht ist, ihre Position für eine möglicherweise anstehende gerichtliche Auseinandersetzung mit der gekündigten Firma zu wahren. Das erklärt auch, warum sie sich mit öffentlichen Aussagen bisher zurückgehalten hat. Die Stadt ist gezwungen, Bauprojekte dieser Größenordnung öffentlich auszuschreiben. Um die Kosten für den Steuerzahler niedrig zu halten, erhält der günstigste Anbieter den Zuschlag, wenn er die Vorgaben erfüllt.

(hr)
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