Remscheid Sven Wiertz ist neuer SPD-Vorsitzender

Remscheid · Sven Wiertz ist neuer Unterbezirksvorsitzender der SPD Remscheid. Ohne Personaldiskussion votierten 55 von 56 Delegierten der fünf Remscheider Ortsvereine für den 35-jährigen Sozialdemokraten, der an diesem Tage auf 20-jährige Mitgliedschaft in der Partei zurückschaute.

Zum stark verjüngten UB-Vorstand zählen künftig drei (statt zuvor zwei) stellvertretende Vorsitzende, Luigi Costanzo, Karen Krebs (neu) und Sven Wolff (neu). Mit Ralf Krüger (für Klaus Grunwald) wählte die SPD zudem auch einen neuen Schatzmeister.

Wiertz ist Nachfolger von Lothar Krebs, der 2008 einsprang, als der damalige Bundestagsabgeordnete Jürgen Kucharczyk dieses Amt niederlegte, um sich ganz seiner Arbeit in Berlin widmen zu können. In seinem Rechenschaftsbericht widmete sich Krebs vorwiegend den drei Wahlen, die enttäuschend verliefen, trotz engagierten und gut organisierten Wahlkampfes. Mit der Wahl des neuen Vorstandes strebe man eine erhebliche Verjüngung an der Spitze an.

In einer kämpferischen Rede gelang es Wiertz, sich überzeugend zu positionieren, wobei er die derzeitige Lage der Sozialdemokratie kritisch analysierte. So sei viel Vertrauen verloren gegangen, weil "die Menschen vor Ort, also wir, nicht mehr das Gefühle hatten, die Basis der Partei zu sein. Und auch außerhalb im Kontakt zu den Menschen, die unsere Politik nicht mehr nachvollziehen konnten. Deshalb gilt es, um neues Vertrauen zu werben.

Das ist die Herausforderung, vor der wir heute stehen." Das heiße "kritische Auseinandersetzung mit jenen Themen, über die bisher nicht oder viel zu wenig in der Partei diskutiert wurde." Als Arbeitsschwerpunkte nannte Wiertz "die Zukunft der Arbeit", die "Bildungsoffensive", "Zukunft des Gesundheitssystems sowie "die Zukunft unserer Städte und Gemeinden". In diesem Zusammenhang müsse man vor der Entscheidung des Rates den Maßnahmenkatalog zum Schuldenabbau auf einem Sonderparteitag diskutieren, um die Haltung der Partei zu definieren,

Gleich zu Beginn seiner Rede hatte sich Wiertz offensiv mit dem Vorwurf eines Interessenkonflikts auseinandergesetzt, dem er als Partei-Vorsitzender und gleichzeitig Leiter des Büros der Oberbürgermeisterin ausgesetzt sei. Wiertz: "Remscheid ist nicht Düsseldorf. Mein Name ist weder Hendrik Wüst noch Boris Berger. Ich stehe hier als Sven Wiertz, dessen politische Heimat die Sozialdemokratie ist. Ich stehe hier als ein Beschäftigter im öffentlichen Dienst. Ich weiß beides — Berufliches und Politisches — voneinander zu trennen, sonst würde ich heute nicht hier stehen."

(RP)
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