Remscheid Süd-Bezirk soll Vorbild als Quartier mit alten Menschen werden

Remscheid · Im Südbezirk will die Stadt Remscheid modellhaft erkunden, wie es gelingen kann, dass sich dort auch ältere Menschen so lange wie möglich wohlfühlen. "Wir wollen erreichen, dass die Menschen in ihrem Quartier aktiv an der Gestaltung ihres Umfeldes mitwirken", sagt Sozialdezernent Thomas Neuhaus. Vor allem die ältere Generation steht dabei im Mittelpunkt des Interesses.

 Projektleiter Daniel Schmidt

Projektleiter Daniel Schmidt

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Das Land Nordrhein-Westfalen fördert dieses Projekt. Es übernimmt die Personalkosten von 40. 000 Euro pro Jahr. Die Förderung läuft drei Jahre. Die Projektkoordination übernimmt Daniel Schmidt, in Remscheid vor allem als ausgezeichneter Läufer bekannt. Der 30-jährige tritt am 1. April seine Stelle an. Sein Arbeitsplatz ist das Stadteilbüro Rosenhügel. Schmidt hat einen Bachelorabschluss in Sozialarbeit absolviert und eine Ausbildung als Krankenpfleger. Seine Aufgabe ist es, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen im Südbezirk zu erkunden und eine Bestandsaufnahme anzufertigen, die beschreibt, wie das Leben im Süden Remscheids funktioniert.

Der Südbezirk erstreckt sich vom Zentralpunkt bis nach Ehringhausen. Zu ihm gehören auch die Fichtenhöhe und Mixsiepen. 23.484 Menschen leben dort. 21 Prozent sind älter als 65 Jahre und sechs Prozent älter als 80 Jahre. Außerdem prägt den Südbezirk ein hoher Anteil an Migranten. Mit dem Stadtteilbüro Rosenhügel und einem Bürgerverein auf dem Hohenhagen besteht bereits eine Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement.

Nach Ansicht von Bezirksbürgermeister Stefan Grote fehlt es im Quartier vor allem an Einkaufsmöglichkeiten. "Wir haben fünf Bäcker, aber keinen Metzger und Schuster mehr", sagt Grote. Landtagsabgeordnete Jutta Velte (Grüne) würde es begrüßen, wenn es gelingt, die Politik der Ansiedlung von Discounterfilialen wieder etwas zurückzudrehen. Und wenn dies nicht ginge, alternative Möglichkeiten des Einkaufs zu entwickeln. Auch das altersgerechte Wohnen wird bei dem Projekt eine wesentliche Rolle spielen. Ziel müsse es sein, dass alte Menschen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben können. Dazu ist eine gute Versorgung mit Ärzten genauso wünschenwert wie eine intakte Nachbarschaft und funktionierende Pflegedienste, die auch die kulturellen Traditionen der Migranten berücksichtigen. Ein altengerechtes Quartier senke auf Dauer die Sozialkosten und entlaste den Etat der Stadt.

(RP)
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