Remscheid Straßenkunst soll für Weltziele werben

Remscheid · Eine Welt Netz NRW fördert ein Projekt in Remscheid. Künstler gestalten Riesenbilder. Caritas ist federführend.

 In solchen Dimensionen- wie hier in Düsseldorf - müssen Künstler denken, die beim Kunstprojekt "Weltbaustellen" des Eine Welt Netzes NRW mitmachen. Es soll auf nachhaltige Entwicklungsziele der Vereinten Nationen aufmerksam machen. In Remscheid ist der Caritasverband federführend.

In solchen Dimensionen- wie hier in Düsseldorf - müssen Künstler denken, die beim Kunstprojekt "Weltbaustellen" des Eine Welt Netzes NRW mitmachen. Es soll auf nachhaltige Entwicklungsziele der Vereinten Nationen aufmerksam machen. In Remscheid ist der Caritasverband federführend.

Foto: bs

Ein größeres Gemälde für die Wohnzimmerwand ist etwa 120 mal 80 Zentimeter groß. In Remscheid wird es aber Kunstwerke geben, die eine Fläche von mindestens 100 Quadratmetern aufweisen - so viel wie die Grundfläche einer größeren Wohnung. Nicht nur die imposante Größe soll dazu beitragen, den Menschen beim Betrachten der Motive Denkanstöße zu geben, die Welt mit anderen Augen zu sehen, sondern auch der Standort der Bilder: Mitten in der Stadt sollen die XXL-Wandbilder entstehen.

Darauf zielt ein Kunstprojekt in Nordrhein-Westfalen ab, das nicht nur in Remscheid läuft. "Weltbaustellen" heißt der Titel. Das Eine Welt Netz NRW will für die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen werben. Geplant sind dazu künstlerische Wandbilder in 16 Städten, wie das Netzwerk in Köln ankündigte.

In den kommenden zwei Jahren sollen in Remscheid für jedermann sichtbare Außenwände bemalt werden. Kooperationspartner ist der Caritasverband. Neben lokalen Künstlern sollen jeweils auch Künstler aus aller Welt, vornehmlich von der Südhalbkugel, beteiligt werden. Die Motive zielen darauf ab, die nachhaltigen Entwicklungsziele sichtbar machen. Dazu zählen unter anderem der Kampf gegen Armut, die Förderung von Bildung und Geschlechtergerechtigkeit, fairer Welthandel und eine Verringerung der negativen Auswirkungen von Konsum und Verschwendung auf Menschen, Tiere und Umwelt.

"Wir haben uns das Thema gesellschaftliche Teilhabe ausgesucht. Es ist sehr offen und eröffnet viele Gestaltungsmöglichkeiten", sagt Ursula Lauterjung, die beim Caritasverband zum Projekt-Trio gehört. Parallel zu den Kunstaktionen seien Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen geplant. Das Remscheider Projektteam hat die Idee entwickelt, tatsächlich auch eine Art Baustelle neben den entstehenden Kunstwerken einzurichten - sei es als Zelt, Infostand oder Bauwagen-, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen und um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Derzeit suche man noch Kooperationspartner, auch Schulen sollen mit ins Boot geholt werden.

"Einen heimischen Künstler haben wir bereits im Visier", sagt Lauterjung. "Es muss jemand sein, der Erfahrung mit Bildern in dieser Dimension hat." Eine große Wandfläche stehe in Aussicht - mehr wolle sie aber noch nicht verraten.

Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Umwelt und Entwicklung, dem Bundesentwicklungsministerium und dem katholischen Hilfswerk Misereor. Schirmherr der Kampagne ist NRW-Europaminister Franz-Josef Lersch-Mense (SPD). Er sieht die Nachhaltigkeitsziele bisher im Bewusstsein der Bevölkerung noch nicht ausreichend verankert, teilt das Eine Welt Netz NRW mit. Die Kampagne ziele darauf ab, die eher abstrakt klingenden Ziele in konkrete Lebenswelten umzusetzen, sagte der Minister. "Nachhaltigkeit gibt es nicht zu Nulltarif. Aber sie ist eine ausgezeichnete Investition in die Zukunft." Wandbilder seien ein Mittel, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, sagte der Vorsitzende der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, der westfälische Altpräses Alfred Buß, bei der Auftaktveranstaltung der Kampagne. Er hoffe, dass die Bilder dazu beitragen, das Denken der Menschen zu verändern.

(RP)
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