Remscheid Strampler und Plüschtiere zu kleinen Preisen

Remscheid · "Esperanza Babyladen" der Caritas besteht seit fünf Jahren. Second-Hand-Angebot lockt längst nicht nur arme Menschen.

 Fünf Jahre Babyladen - Jule Hannß mit Lene , Elke Schnell und Sandra Engelberg (von links) stoßen an.

Fünf Jahre Babyladen - Jule Hannß mit Lene , Elke Schnell und Sandra Engelberg (von links) stoßen an.

Foto: Nico Hertgen

Am Anfang war es nur ein Projekt. Inzwischen ist der "esperanza Babyladen" des Caritasverbandes eine Institution in Remscheid. Der kleine Second-Hand-Laden für Baby- und Kindersachen feierte gestern mit vielen Gästen sein fünfjähriges Bestehen. Das kleine Geschäft an der Blumenstraße war am Vormittag proppenvoll. "Das Jubiläum ist eine unheimliche Bestätigung für unsere Idee", sagte Elke Schnell, Leiterin des Babyladens. Wurde das Projekt anfangs noch durch Fördergelder aus Köln finanziert, trägt sich das Geschäft seit vier Jahren allein.Grundidee war, dass Menschen mit wenig Geld zu kleinen Preisen etwas für ihre Kinder kaufen können, um so für mehr Chancengleichheit zu sorgen. Zu den vielen Stammkunden zählen aber inzwischen nicht nur einkommensschwache Familien. Auch viele Großeltern kämen, um etwas für die Enkelkinder im Haus zu haben. "Etwas Gebrauchtes zu kaufen, ist nicht nur eine Frage des Geldbeutels, sondern auch der Vernunft", sagt die Caritasmitarbeiterin.

Babystrampler, Plüschtiere, Spiele oder Trinkflaschen stammen aus Spenden der Remscheider. "Die Spendenbereitschaft ist wirklich toll", sagt Schnell. Im Lager der Caritas können die Sachen bis zum Verkauf im Laden aufbewahrt werden. Zwar habe sich viel zum Positiven verändert, jedoch werden kaum noch Kinderwagen, Hochstühle oder Bettchen gespendet. "Manche haben kein Auto oder gar Internet, um solche Sachen online zu kaufen", erklärt Schnell, die sich über mehr solcher Dinge im Angebot freuen würde. Neben den günstigen Preisen sind vor allem die 21 ehrenamtlichen Mitarbeiter für den Erfolg verantwortlich. Martina Andres und Filomena Merten sind von Anfang an dabei. "Mir macht das Spaß", sagt Merten, die manchen Kunden mit ihren Italienischkenntnissen weiterhelfen kann. "Wir haben uns auch schon mal mit Händen und Füßen verständigt", erzählt sie. "Die Menschen müssen nicht wie Bittsteller herkommen und haben nicht das Gefühl, etwas geschenkt zu bekommen", beschreibt Andres, was ihr am Konzept gefällt. Unterstützung erhalten sie von bis zu zwei Langzeitarbeitslosen, die mit der Tätigkeit ihre Wiedereinstiegsmöglichkeiten in einen Beruf verbessern wollen.

Die Folgen der Flüchtlingswelle sind auch bei esperanza angekommen. "Wenn andere Fachbereiche anfragen, können wir schnell Sachleistungen bieten, zum Beispiel Babykleidung oder Schuhe für Kinder", sagt Schnell.

(RP)
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