Remscheid Stadtplaner: Remscheid braucht Flächen-Vorrat

Remscheid · Robin Denstorff, der Nachfolger von Sigrid Burkhart, setzt auf Qualität bei der Stadtentwicklung. Den DOC-Zeitplan nennt er "ambitioniert".

 Robin Denstorff ist der neue Mann in der Verwaltungsspitze. Im Rathaus wurde er gestern offiziell vorgestellt.

Robin Denstorff ist der neue Mann in der Verwaltungsspitze. Im Rathaus wurde er gestern offiziell vorgestellt.

Foto: Jürgen Moll

Das DOC-Projekt in Lennep liegt - natürlich - auf seinem Schreibtisch ganz oben. Doch mindestens ebenso hohe Priorität hat für Robin Denstorff die Entwicklung von Gewerbeflächen in Remscheid. "Was man nicht im Regal liegen hat, kann man nicht verkaufen", sagte der neue Stadtplaner gestern bei seiner offiziellen Vorstellung im Rathaus. Heißt praktisch: Wenn ein Unternehmen sich dazu durchgerungen hat, eine Neuansiedlung zu wagen, muss die Stadt ihm zeitnah etwas anbieten können. Remscheid kann das derzeit kaum. Die eigenen Flächen sind fast alle verkauft.

Dass Denstorff aus seiner alten Wirkungsstätte in Rheinbach Erfahrung auch in der Erschließung von Flächen hat, will Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz nutzen. Er bastele aktuell an Modellen, wie man den Prozess voranbringen kann, sagte Mast-Weisz gestern - ohne ins Detail gehen zu wollen.

Die Erwartungen an den Nachfolger von Sigrid Burkhart sind hoch, doch diese Last scheint den 36-Jährigen, der vor zwei Monaten Vater einer Tochter geworden ist, nicht zu schrecken. Selbstbewusst und fachkundig beantworte er gestern die Fragen.

Auch zum DOC fand er ein griffiges Bild: "Auch wenn sie die Baugenehmigung haben, steht das Haus noch lange nicht." Die nächsten Schritte für die Outlet-Entwicklung müssten eingeleitet, Prozesse wie etwa der Umbau der beiden Lenneper Kreuzungen mit den anderen gut vertaktet werden, damit alles passe. Der Zeitplan sei "ambitioniert".

Wie für ihn gemacht gewesen sei die Ausschreibung der Stadt für die Burkhart-Nachfolge. Die Verbindung von Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und Bauordnung praktizierte der Sohn eines Lehrer-Ehepaars aus Mettmann bereits in Rheinbach. Man könne als Wirtschaftsförderer einem Unternehmen nicht Zusagen machen, die sich dann hinterher durch Bedenken anderer Ämter wieder in Luft auflösen, sagte Denstorff. Darum müsse im Rathaus Hand in Hand gearbeitet werden. Der OB nickte demonstrativ. Genau so will er es haben.

Oberster Wirtschaftsförderer sei aber sowieso der Oberbürgermeister, sagte Denstorff. Mast-Weisz will mit seinem neuen Chefplaner regelmäßig bei den Unternehmen vorstellig werden. "Wenn eine Firma in drei bis vier Jahren erweitern will, müssen wir das jetzt wissen."

Denstorff, der in Hamburg Stadtplanung studierte und dann bei der Bezirksregierung Köln im Bereich Städtebau das zweite Staatsexamen machte, hat sich bewusst für die Arbeit in einer Kommune entschieden. "Was mir machen, merken die Bürger". Das sei Verpflichtung zur Qualität bei der Stadtentwicklung. Es gelte, langfristige Perspektiven für die Entwicklung einer Stadt zu entwerfen.

(RP)
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