Circus Salto Auf Dem Schützenplatz Zuschauer reagieren enttäuscht und verärgert

Remscheid · von cristina segovia Buendia

 Zwei Artistinnen zeigten mit Hula-Hoop Reifen eine solide Showeinlage, für die sie auch anerkennenden Beifall erhielten.

Zwei Artistinnen zeigten mit Hula-Hoop Reifen eine solide Showeinlage, für die sie auch anerkennenden Beifall erhielten.

Foto: jürgen moll

Die Premiere von Circus Salto begann mit einer 30-minütigen Verspätung: Angesetzt war die Aufführung für 14 Uhr, doch wenige Minuten vor Beginn stand immer noch eine riesige Menschenschlange vor dem Kassenhäuschen. Im Zelt, das eigentlich längst gefüllt war, warteten die Besucher zunächst noch geduldig. Nach 20 Minuten machte sich jedoch Unruhe breit: "Wann fängt das denn endlich an?", fragte ein kleines Mädchen ihren Vater, der sie zu beruhigen versuchte. Nach 30 Minuten fing das Publikum an zu klatschen. "Anfangen, anfangen", rief es im Chor. Dann ging es los: Ein Mädchen und ein Junge, verkleidet als kleine Elfen, betraten die Manege. Elf Phil hatte nach über 300 Jahren immer noch nicht seine Gabe gefunden. Diese galt es während der Zirkusshow zu finden. Soweit der rote Faden, der sich durch das Programm ziehen sollte. Die Show startete mit Tierdressur: Die vier großen Kamele sorgten zunächst für Aufsehen. Die prächtigen Tiere näherten sich dem Publikum, einige Kinder hielten ihnen erstaunt die Hände hin. Als der Dompteur dazu kam, liefen die Tiere zur Musik im Kreis herum, die ein oder andere Formation wurde gezeigt und das klassische Kunststückchen, einen Fuß auf einem Podest zu heben. Nahezu dasselbe wiederholten dann auch zwei Lamas. Für die dritte Nummer verließ der Dompteur kurz die Manege und kam mit einer großen Schlange zurück. Das Publikum staunte. Diesmal machte der Künstler die Runde selbst und ließ die Zuschauer der ersten Reihe das Reptil anfassen.

Es folgten zwei junge Damen in knappen Glitzer-Outfits, die ihr Können an den Hula-Hoop Reifen zeigten. Glücklicherweise eine vergleichsweise solide Showeinlage, für die die Mädels auch anerkennenden Beifall erhielten. Danach kippte jedoch die Stimmung komplett: Beim Auftritt der Clowns, der für gewöhnlich bei den Kindern bestens ankommt, reagierten die kleinen Besucher unruhig. Einigen fingen aus Langeweile an zu nörgeln, anderen weinten, die restlichen Besucher saßen diesen Programmpunkt regelrecht ab: Die Nummer war zu lang, die Pausen zwischen den Gags unerträglich, Timing fehlte komplett. Das Stimmungstief konnten auch zwei schwarzen Pferde nicht retten, die im Anschluss ihre Runden liefen. Eine kurze Tanzeinlage später war schon Pause: Genervtes Stöhnen ging durch die Reihen, Besucher verließen zerknirscht das Zelt. "Das ist eine Frechheit", sagte ein Mann. "Ich habe für meine Tochter Loge bezahlt, und sie sieht überhaupt nichts." Besucherin Heike Ulrich war verärgert: "Erst 30 Minuten zu spät anfangen, dann nach 30 Minuten schon Pause. Das Programm ist wenig kindgerecht. Wir gehen nach Hause." Kai-Uwe Brenndtner: "Letztes Jahr war es schon schlimm, jetzt fehlen mir die Worte."

(RP)
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