Flashmob In Lennep Ein Zeichen für mehr Menschlichkeit

Remscheid · Für Menschlichkeit und gegen Ausgrenzung machten jetzt beim Lenneper Wochenmarkt der Bund der Katholischen Jugend (BDKJ) und die Pfarrgemeinden St. Bonaventura und Heilig Kreuz sowie St. Suitbertus mobil.

 In einem aufgemalten Kreuz hatten sich die Teilnehmer des Flashmobs in der Nähe des Lenneper Wochenmarktes aufgestellt.

In einem aufgemalten Kreuz hatten sich die Teilnehmer des Flashmobs in der Nähe des Lenneper Wochenmarktes aufgestellt.

Foto: Jürgen Moll

Für Menschlichkeit und gegen Ausgrenzung machten jetzt beim Lenneper Wochenmarkt der Bund der Katholischen Jugend (BDKJ) und die Pfarrgemeinden St. Bonaventura und Heilig Kreuz sowie St. Suitbertus mobil.

Für den ursprünglich für den Alter Markt beantragten Flashmob hatte es keine Genehmigung durch die Remscheider Behörden gegeben. Daher mussten die rund 20 Aktiven auf den Platz vor der evangelischen Stadtkirche ausweichen, wo die Aktion leider nur von einem kleineren Publikum wahrgenommen wurde.

In kurzer Zeit formierten sich die Jugendlichen und Erwachsenen zu einem Kreuz, das auch als "Plus" angesehen werden konnte. "Plus-Menschen wollen wir sein. Aber aus christlicher Perspektive liegt das Kreuz natürlich nahe", erklärte Olivia Klose, Gemeindereferentin in St. Bonaventura - Heilig Kreuz. "Plus-Menschen" stehe für Offenheit und Toleranz, für Menschenrechte und Solidarität mit den zu uns geflohenen Menschen. Einige Flüchtlinge waren eingeladen worden, bei dem kurzen Statement mitzumachen. Dass die Aktivität gerade in Lennep stattfand, hatte seinen Grund. Bereits vier Mal wurde die Caritas-Beratungsstelle "Lotsenpunkt" von Steinewerfern beschädigt, die damit offenkundig versuchten, die in der Flüchtlingsarbeit aktiven Haupt- und Ehrenamtler einzuschüchtern. "Wir möchten nicht die Radikalen sprechen lassen, sondern ein positives Zeichen setzen", erläuterte Klose. "Wir können Steinwürfe nicht verhindern. Trotzdem zeigen wir, dass wir uns deswegen nicht zurückziehen und an unserer Linie festhalten", bekräftigte Stadtdechant Monsignore Thomas Kaster, der sich am Flashmob beteiligte. Gerade junge Menschen sollten als Multiplikatoren gegen Angst und für eine offene Gesellschaft werben, ergänzte Felicitas Marx, Geschäftsführerin der Katholischen Jugendagentur Wuppertal.

Zahlreiche, auf dem Boden mit bunter Kreide aufgemalte Kreuze sollten diesen Gedanken bei den Passanten - bis zum nächsten Regen - ins Gedächtnis rufen.

Stefanie Bona

(RP)
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