Sana-Klinikum Ehrenamtliche begleiten Schwerstkranke

Remscheid · "Sterben ist ein Teil des Lebens" - wo könnte sich dieser Satz eher bewahrheiten als auf einer Palliativstation, auf der Menschen einen Teil ihrer letzten Lebenszeit oder auch die letzten Tage verbringen. Diese verbleibende Zeit lebenswert zu gestalten und hinter der Krankheit den Menschen als Ganzes wahrzunehmen, ist das erklärte Ziel.

 Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt zu begleiten, das haben sich ehrenamtliche Helfer zur Aufgabe gemacht. Sie schenken Patienten auf der Palliativstation des Sana-Klinikums Zeit und ein offenes Ohr.

Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt zu begleiten, das haben sich ehrenamtliche Helfer zur Aufgabe gemacht. Sie schenken Patienten auf der Palliativstation des Sana-Klinikums Zeit und ein offenes Ohr.

Foto: dpa

Wichtig sei neben der Schmerztherapie und der weiteren medizinischen Versorgung der Schwerstkranken auch deren psychosoziale Unterstützung, berichtet Hanna Ludwig, leitende Oberärztin der Station am Sana-Klinikum. Dafür stehen neben Musik-und Kunsttherapeuten, Physiotherapeuten, einem Psychologen und Seelsorger sogar ein Therapiehund zur Verfügung, um auf verschiedene Weise den Kontakt mit den Menschen aufzubauen.

Unterstützung erfahren die hauptamtlich Tätigen insbesondere durch derzeitig acht ehrenamtliche Mitarbeiter/innen der Ökumenischen Hospizgruppe Remscheid. Besonders ausgebildet für diese verantwortungsvolle Tätigkeit wurden sie in speziellen Befähigungskursen, die die Ökumenische Hospizgruppe Remscheid in Zusammenarbeit mit anderen Hospizdiensten anbietet.

Eingebunden in das Team der Station schenken sie an mehreren Tagen der Woche in erster Linie Zeit. Zeit zum Reden und Zuhören, Lesen, Singen oder einfach nur Dasein. Die Hand halten, gemeinsam mit den Kranken das Unabänderliche aushalten - auch ohne Worte.

Die Mitarbeiter/innen orientieren sich dabei an den Bedürfnissen der Patienten, mit Anteilnahme und Empathie, aber auch der notwendigen Fähigkeit zur Abgrenzung, ohne die eine solche Tätigkeit nicht möglich wäre.

Um das leisten zu können, ist Supervision, also ein Austausch mit einem Experten und der enge Kontakt zu den Koordinatorinnen der Hospizgruppe, Gabi Redepennig und Marlene Brockhaus, verpflichtend. Auf diese Weise werden Fragen und Probleme, die sich aus den Begleitungen ergeben könnten, gut reflektiert und gelöst.

Die sicherlich auch nötige Wertschätzung ergibt sich durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit haupt- und nebenamtlich tätiger Mitarbeiter. Die "Hospizler" nehmen teil an den wöchentlichen Stationssitzungen und werden zu Festlichkeiten eingeladen. Diese rege Kommunikation wissen beide Seiten zu schätzen.

Was bewegt nun einen Menschen, sich der Aufgabe des Begleitens Schwerstkranker zu stellen?

Antje Engels von der Ökumenischen Hospizgruppe formuliert es so: "Ich möchte durch mein Wirken dazu beitragen, dass Menschen menschwürdig sterben dürfen. Durch Gespräche, auch spiritueller Art, den Abschied vom Leben leichter zu machen. In meinem persönlichen Umfeld habe ich das auch anders erlebt." Wie alle Mitarbeiter unterliegt auch sie der Schweigepflicht. Schwerstkranke, die nach einer Stabilisierung nach Hause entlassen werden und den hospizlichen Beistand weiterhin wünschen, wenden sich an die hauptamtlichen Koordinatorinnen des Vereins. Oftmals wird der Kontakt auch schon von der Station aus empfohlen und dann über den Hospizverein hergestellt.

Menschen, die hospizliche Begleitung im eigenen Zuhause wünschen, wenden sich bitte an die Ökumenische Hospizgruppe Remscheid e.V. unter Telefon: 02191 464705.

(BM)
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