Remscheid Stadtgärtnerei soll wieder aufblühen

Remscheid · Mit einem Projekt für Langzeit-Arbeitslose soll das brachliegende Gelände am Stadtpark reaktiviert werden. Remscheid will sich um Fördergelder des Bundes bemühen.

 Die alte Stadtgärtnerei nahe der Konzertmuschel im Stadtpark soll aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden.

Die alte Stadtgärtnerei nahe der Konzertmuschel im Stadtpark soll aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Nur einen Steinwurf entfernt von der Konzertmuschel im Stadtpark liegt ein Kleinod im Dornröschenschlaf. Die alte Stadtgärtnerei wird seit Jahren nicht mehr genutzt, die Treibhäuser stehen leer.

Mit einem neuen Projekt für den so genannten zweiten Arbeitsmarkt möchte Sozialdezernent Thomas Neuhaus diesen Schlaf zum Wohle der Stadt beenden. Gerade bereitet das Jobcenter einen Antrag vor, mit dem sich Remscheid um Fördergelder des Bundes bemüht. Darin geht es um Projekte für eine Personengruppe von 25 bis 75 Menschen, die lange arbeitslos waren und durch ein Projekt wieder an den Arbeitsmarkt herangeführt werden sollen. Die 100 besten Vorschläge werden gefördert. Neuhaus hofft, das Remscheid dabei ist.

Im BM-Gespräch schwärmt er von möglichen Synergien. So könnte er sich vorstellen, dass auf dem Gelände künftig ein Café betrieben wird. Mit dem gleich nebenan untergebrachten Seniorentreff stünde schon die erste Kundschaft bereit. Nachgedacht wird im Zusammenhang mit der Fachstelle für Integration auch über einen multikulturellen Garten.

Doch auch in den Stadtpark hinein könnte das Projekt wirken. Der Garten der Sinne - ein Stiefkind im Stadtpark und häufig Opfer von Vandalismus - könnte von der Stadtgärtnerei mit betreut werden. Und auch der Platz, wo Remscheider regelmäßig das traditionelle "Pöhlsches schieten" ausüben, könnte verschönert werden.

Profitieren sollen aber natürlich auch die Menschen, die hier arbeiten. Sie gehen am Ende des Tages nach Hause und "können stolz sein, auf das, was sie geleistet haben", sagt Neuhaus. Die Hoffnung dahinter: Über die Arbeit im Projekt qualifizieren sich die Menschen wieder für den ersten Arbeitsmarkt.

Was mit solchen Projekten möglich ist, zeige die Nachbarstadt Wuppertal, sagt Neuhaus. In der Entstehung der 23 Kilometer langen Nordbahntrasse, einem mittlerweile mehrfach prämierten Projekt für mehr Lebensqualität in der Stadt, leisteten über 100 Menschen in Qualifizierungs- und Weiterbildungsprojekten ihren Anteil.

Welcher freie Träger aus Remscheid das Projekt im Fall einer erfolgreichen Bewerbung übernimmt, muss sich noch entscheiden. Derzeit fragt das Jobcenter auch für andere Projekte das Interesse ab. Denn nicht nur an der alten Stadtgärtnerei könnten staatliche geförderte Jobs entstehen. Auch im Freibad Eschbachtal oder im Freizeitpark an der Kräwinkler Brücke (siehe Text oben) wäre noch Bedarf für Menschen, die mit anpacken.

Die Stadt folgt damit auch dem Wunsch einer Mehrheit aus SPD, FDP, Grünen und W.i.R. Die fordert in einem Antrag, dass die öffentliche Hand in der Stadt mehr Arbeitsplätze schafft, um arbeitslosen Menschen Perspektiven zu bieten.

(RP)
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