Remscheid Stadt wartet vergeblich auf Flüchtlinge

Remscheid · Bezirksregierung informierte Stadt per Mail über die Ankunft vo 300 Menschen. Am Abend hieß es, sie kommen erst heute.

 300 Feldbetten mit Wäsche und Hygiene-Set standen in der Schule und Turnhalle Hölterfeld parat. Doch die angekündigten 300 neuen Flüchtlinge kamen nicht nach Remscheid. Sie werden wohl heute eintreffen.

300 Feldbetten mit Wäsche und Hygiene-Set standen in der Schule und Turnhalle Hölterfeld parat. Doch die angekündigten 300 neuen Flüchtlinge kamen nicht nach Remscheid. Sie werden wohl heute eintreffen.

Foto: nico hertgen

Das Hick-Hack um die Aufnahme neuer Flüchtlingsströme erfasst erneut Remscheid: Alle standen gestern parat, um 300 neue Flüchtlinge in der neu geschaffenen Notunterkunft im Gebäude an der Unterhölterfelder Straße einzuquartieren und sie mit Getränke und Essen zu versorgen. Die Bezirksregierung hatte die Asylsuchenden am Sonntag für gestern 18 Uhr angekündigt und Remscheid aufgefordert, ihnen ein Obdach zu gewähren. Durch die erhebliche Anzahl an Flüchtigen, die über Bayern nach Deutschland eingereist sind und auf andere Bundesländer verteilt werden, sei es notwendig, dass Remscheid die Menschen kurzfristig aufnimmt.

Und alles war zeitig in der Schule und in der Turnhalle vorbereitet, dann kam am Abend die neue Mail: "Definitiv wahrscheinlich" würden die Flüchtlinge nicht eintreffen, sondern heute, berichtete Rechtsdezernentin und Krisenstabchefin Barabara Reul-Nocke. Alles wurde zurückgepfiffen. Dabei hatte der Flüchtlingsstab in Remscheid noch alles unternommen, um die Menschen angemessen zu empfangen.

Gestern gab es noch einen letzten Check im Gebäude bei einem Rundgang mit Feuerwehr, Polizei und Caterer, so Reul-Nocke. Die letzten Brandschutztüren waren noch rechtzeitig eingebaut worden. Zum Schutz der Flüchtlinge sind Videokameras installiert worden, sechs Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes sind eingeteilt, das schwer einsehbare Gelände zu bewachen. Feldbetten waren aufgebaut worden, weil die Etagenbetten erst später geliefert werden können.

Für jeden Neuankömmling lagen Hygiene-Sets, frische Bettwäsche und ein Lunch-Paket sowie Getränke parat. Außerdem wurde ein Team zusammengetrommelt, das die Asylsuchenden begrüßen sollte. Die letzten Busse erwartete man in der Nacht. Die Johanniter als Betreuer und viele freiwillige Helfer wollten für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Später wurden sie wieder nach Hause geschickt. Sie müssen sich heute auf die Ankunft einstellen. Der Caterer fror die Imbisse ein. Für die Betreuer in der Flüchtlingsarbeit und Mitarbeiter der Behörden gibt es ohnehin keine Verschnaufpause: Vergangene Woche wurde das Übergangsheim an der Leverkuser Straße neu belegt, gestern wurden weitere 23 Flüchtlinge erwartet. Sie werden die restlichen freien Plätze in dem Gebäude belegen.

(RP)
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