Remscheid Stadt vermittelt im Jahnplatz-Streit

Remscheid · Dezernent Thomas Neuhaus führte gestern Gespräche mit beiden Parteien.

Eine Annäherung auf zwischenmenschlicher Ebene, das ist das Ziel von Sportdezernent Thomas Neuhaus im nun schon lange währenden Konflikt zwischen der Familie Hülsenbeck als alteingesessener Nachbar des Lüttringhausener Jahnplatzes und dem FC Remscheid, dem sportlichen Hauptnutzer der städtischen Sportfläche. Gestern traf sich Neuhaus nacheinander mit den Parteien, um Wege zum Dialog und zur Annäherung auszuloten.

Wie berichtet, fordert die Familie Hülsenbeck Schadenersatz in fünfstelliger Höhe von der Stadt für Beschädigungen, die einerseits durch Bälle entstanden seien, die auf ihr Grundstück fliegen, und die zum anderen aber den Kletteraktionen entstehen, wenn sich die Fußballer die Bälle vom Grundstück der Hülsenbecks zurückholen.

Die BM hatte über das Thema berichtet und damit Bewegung in die Sache gebracht. Als Bettina Hülsenbeck ankündigte, dass sie notfalls juristisch auf eine Sperrung des Platzes hinwirken will, ergriff die Stadt Maßnahmen. Ein Sicherheitsdienst achtete im Sommer darauf, dass außerhalb der Öffnungszeiten niemand den Platz betrat. Er wurde eingezäunt. Der FCR bekam Anweisung, kein Torschusstraining mehr in Richtung des Hülsenbeck-Grundstückes zu machen.

Die Wirkung der ersten beiden Schritte habe ihm Frau Hülsenbeck bestätigt, sagte Neuhaus gestern der BM. Weniger gut klappte offenbar der Verzicht auf das Torschusstraining, heißt es auch einem Bericht der Stadt für die Politik.

Thorsten Greuling vom FCR kündigte gestern an, dass alle Mannschaften und Trainer des FCR noch einmal die Anweisung bekommen werden, dieses Schuss-Training zu unterlassen. Der Verein steht in Gesprächen mit der Stadt, ob ein mobiles Tor auf die Anlage gestellt werden kann. Neuhaus machte klar, dass ein Zugang auf das Grundstück ohne Einwilligung nicht akzeptabel sei. Wer einen Ball holen wolle, müsse an der Tür des Eigentümers klingeln und um Erlaubnis bitten.

Neuhaus berichtet insgesamt von ernsthaften Gesprächen mit beiden Seiten. Unterschiedliche Sichtweisen bleiben allerdings - und damit Klärungsbedarf. Frau Hülsenbeck habe berichtet, dass in den vergangenen sechs Wochen 40 Bälle auf ihr Grundstück geflogen seien. Der FCR vermisst aber nach eigenen Aussage keine Bälle. Thorsten Greuling sagte der BM, dass alle Bälle des Vereins gekennzeichnet und damit erkennbar seien.

Anfang November soll es ein Treffen mit allen Beteiligten geben. Auch der Platzwart soll dann dabei sein. Ihm komme eine wichtige Rolle zu, sagte Neuhaus. Thorsten Greuling stellte klar: "Der Jahnplatz ist unser Zuhause seit 90 Jahren. Wir wollen dort bleiben".

(hr)
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