Remscheid Stadt: Ersatz-Festplatz jetzt gesichert

Remscheid · Sie schloss mit Kläger Vergleich: Veranstaltungen auf der Robert-Schumacher Straße an bis zu 66 Tagen im Jahr erlaubt.

 Szene von der Pfingstkirmes 2014, die bisher auf der Robert-Schumacher-Straße in Lennep nur einmal probeweise stattfand.

Szene von der Pfingstkirmes 2014, die bisher auf der Robert-Schumacher-Straße in Lennep nur einmal probeweise stattfand.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Die Robert-Schumacher Straße soll der Ersatzfestplatz für die Lenneper sein. Das ist zumindest die Botschaft der Stadt Remscheid nach dem Termin vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf: Gestern stellte es fest, dass die Klage des Geschäftsanliegers gegen die Pfingstkirmes keine Aussicht auf Erfolg hat - er zog sie daher zurück. Stadt und Kläger haben danach einen Vergleich geschlossen, der Rechtssicherheit für Veranstaltungen auf der Robert-Schumacher-Straße gewährleistet.

"Das Ergebnis ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum DOC. Und diese Rechtssicherheit für Feste gibt es an keinem anderen Standort", kommentierte Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke gestern. Der Vergleich sehe vor, dass die Robert-Schumacher Straße in den nächsten 15 Jahren als Veranstaltungsort dienen kann - im Gegenzug darf der Kläger den Schotterparkplatz 15 Jahre lang pachten. An 30 Tagen im Jahr soll der Abschnitt zwischen der Straße Am Johannisberg und Bahnhof für Festivitäten genutzt werden dürfen. Der größere Abschnitt zwischen Johannisberg und DM-Parkplatz stehe an 16 Tagen zur Verfügung, und der DM-Parkplatz darf an 20 Tagen zur Festwiese werden. Damit kann die Stadt ihre Zusage einlösen, dass es für den Kirmesplatz, der dem DOC weichen soll, einen adäquaten Ersatz geben wird. Die Strategie einer frühen juristischen Klärung sowie das Konzept, dass das Parkdeck neben Rewe erreichbar bleibt, seien aufgegangen, bilanzierte Reul-Nocke. Doch Jubelrufe sind aus der Arbeitsgemeinschaft (AG) Lenneper Traditionsvereine - Verkehrs- und Förderverein, Lenneper Karnevalsgesellschaft, Schützenverein 1805, Schützenverein Eintracht - nicht zu hören. Nur letzterer dürfte jetzt aufatmen, weil die Pfingstkirmes 2016 gerettet ist. "Das ist eine Übergangslösung, aber wir in Lennep wünschen einen Festplatz für alle", sagte Gunther Brockmann, Vorsitzender der Lenneper Karnevalsgesellschaft. "Wo sollen Osterfeuer und Oktoberfest stattfinden?" Wie berichtet, passt das große Zelt, das der Verkehrs- und Fördervereins mietet, nicht auf diese Straße. Dort müsse außerdem die notwendige Infrastruktur - Strom, Wasser, Abwasser - geschaffen werden, so Brockmann. Er gehe davon aus, dass die Stadt nicht an mehreren Stellen in eine solche Infrastruktur investiert. "Für uns ist die Robert-Schumacher-Straße nie infrage gekommen", sagte Klaus Kreutzer, Vorsitzender des Verkehrs- und Fördervereins. Dieser hat Widerspruch gegen den Bebauungsplan zum DOC eingelegt. Noch warte er auf eine Antwort aus dem Rathaus zum Vorschlag, den Lenneper Kirmesplatz als Festplatz zu erhalten.

Die Stadt aktualisiert die Vorlage, in der die Standorte verglichen werden. In der Sitzung der Bezirksvertretung Lennep (4. Mai, 17.30 Uhr, Thüringsberg7), wird sie vorgestellt.

(RP)
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